Kräuterwirtshaus Strumerhof in Matrei in Osttirol, © Tirol Werbung/Bert Heinzlmeier
Kräuterwirtshaus Strumerhof in Matrei in Osttirol, © Tirol Werbung/Bert Heinzlmeier

Tiroler Genussrouten

Wie wird das Bergheu zum Heumilchkäse? Entlang der Tiroler Genussrouten erfahren Sie, wie typische regionale Produkte entstehen.

Lassen Sie sich auf den Genussrouten durch Tirol führen und entdecken Sie feine und herzhafte Spezialitäten der Tiroler Küche: ob saftige Haiminger Äpfel, Brandenberger Prügeltorte oder Kaunergrater Ziegenkäse. Auf den Tiroler Genussrouten kommen Sie den Geheimnissen der Köstlichkeiten auf die Spur, vom Anbau bis zur Ernte und der Verkostung. Gourmets folgen mehr als 10 Tiroler Spezialitäten zu Fuß oder mit dem Rad und genießen mit allen Sinnen.

Gusto Alpino Wipptal , © Helena Beermeister

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Gusto Alpino Wipptal

Gusto Alpino Wipptal

Kulinarisch gibt es im Wipptal und seinen Seitentälern so einiges zu entdecken. Wer die Region „erschmecken“ möchte, ist auf den Gusto-Alpino-Routen genau richtig. So lässt sich das Gschnitztal wunderbar per (E-)Bike oder in Wanderstiefeln auf dem „Wasserweg“ erkunden. In einigen Gasthöfen entlang der Route steht etwa der Kwell-Saibling auf der Karte, der im Tal gezüchtet wird.

Das kulinarische Herz des Navistals schlägt dagegen auf der Almenrunde: Gleich vier bewirtschaftete Almen und eine Berghütte liegen am Weg und können ebenfalls zu Fuß oder radelnd besucht werden. Auf den Speisekarten finden sich Spezialitäten vom Grauvieh, Bergkäse und die klassische Tiroler Marend mit selbst gebackenem Brot.

Original Brandenberger Prügeltorte, Schaubacken im Gasthaus Kaiserhaus in Brandenberg, © Kaiserhaus Brandenberg

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Brandenberger Prügeltorte

Brandenberger Prügeltorte

Die Prügeltorte hat ihren Ursprung in Brandenberg, wo sie seit Generationen als Festgebäck zu den verschiedensten Anlässen gereicht wird. Vermutlich gibt es den unregelmäßigen Baumkuchen, der wie ein Mürbteig-Keks schmeckt, seit dem Mittelalter. Allerdings wird der Ei-Schwerteig aus Butter, Zucker, Eiern und Mehl nicht im Ofen, sondern über offenem Feuer gebacken: Schicht für Schicht wird der Teig auf einen Holzprügel getropft, der gefühlvoll gedreht wird, bis die gewünschte Kuchengröße erreicht ist.

Die Genusswanderung verbindet eine Wanderung durch die beeindruckende Kaiserklamm mit der kulinarischen Freude einer Prügeltorte: Beim Gasthaus Kaiserhaus in Brandenberg findet von Anfang Mai bis September jeden Donnerstag (bei gutem Wetter) von 14.00 bis 17.00 Uhr ein Schaubacken statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Naturkäserei Sojer in Steeg im Lechtal, © Sennerei Sojer

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Lechtaler Naturmilchkäse

Lechtaler Naturmilchkäse

Bereits seit 1903 wird in der Ortschaft Steeg im Lechtal Almmilch zu Naturmilchkäse verarbeitet, seit 1955 unter der Leitung von Familie Sojer. Aus der Almmilch entsteht ein relativ weicher Käse, der durch die Kräuter eine etwas gelbliche Färbung aufweist. Sein Aroma ist dabei unglaublich intensiv und das Produkt Gesundheit pur: Die Almmilch enthält zum Beispiel doppelt so viele Omega-3-Fettsäure-Anteile als herkömmliche Milch. Die Genussroute – ob per pedes oder mit dem Fahrrad – durch das Weideland der Rinder im Lechtal und zur Käserei Sojer gibt Aufschluss über die Geheimnisse dieser ganz besonderen Käsespezialitäten. Auf jeden Fall sollte man sich am Ende der Tour in der Sennerei Sojer verwöhnen lassen und die verschiedenen Käsesorten verkosten.

Führungen: von 15.00 bis 18.00 Uhr 
für Gruppen nur bei Voranmeldung

Anmeldung und Infos zu Führungen in der Naturkäserei Sojer in Steeg: +43.5633.5636, info@kaesereisojer.at

Kräuterwirtshaus Strumerhof in Matrei in Osttirol, © Tirol Werbung/Bert Heinzlmeier

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Osttiroler Wildkräutergenuss

Osttiroler Wildkräutergenuss

Auf geschützten Waldlichtungen, sonnigen Böschungen und Magerwiesen im Nationalpark Hohe Tauern wachsen wahre Pflanzenschätze wie die gelbe Schafgarbe, die heilend auf Blutdruck, Niere und Haut wirkt, oder das typische Frauenkraut Quendel, auch wilder Thymian genannt. Im Kräuterwirtshaus Strumerhof in Matrei in Osttirol entführen die Besitzer in die Welt dieser pflanzlichen Magie. Beim gemeinsamen Rundgang durch die Kräuterausstellung auf dem 500 Jahre alten Hof erzählen sie über Vorkommen und Wirkung „ ihrer Krautlen“. Als krönenden Abschluss sollte man sich ein Kräuter-Festtagsmenü mit Unkrautsuppe, Brennnesselknödel, Wiesenlasagne oder Lamm im Bergheu auf keinen Fall entgehen lassen.

Der Strumerhof ist von Juli bis September immer freitags und samstags ganztägig und sonntags bis 15 Uhr geöffnet. 

Quellkeimlinge, © Archiv TVB TirolWest, Daniel Zangerl

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Quellkeimlinge

Quellkeimlinge

Zartes Grün, das aus einzelnen Körnern keimt – „Sprossen“ sind eines der natürlichsten, gesündesten und schmackhaftesten Lebensmittel. Die Inhaltsstoffe von Sprossen sind für den Menschen besonders wertvoll: Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe bereichern den Speiseplan. Sprossen von 13 Pflanzenarten werden in Landeck in „Tonis Sprossengarten“ produziert. Diese Genusswanderung zeigt den Weg vom Korn zum ersten Blattgrün und lädt in „Tonis Sprossengarten“ zum direkten Verkosten der frischen Keimlinge ein (5 Euro pro Person).  

Im August finden jeden Mittwoch geführte Wanderungen entlang der Genussroute statt. Anmeldung für alle Führungen und Verkostungen bis zum Vortag um 17:00 Uhr direkt unter www.tirolwest.at/events. Die Wanderung ist mit der TirolWest Card kostenlos.

Schnapsverkostung in Stanz, © Archiv TVB TirolWest/Othmar Senn

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Stanzer Zwetschke

Stanzer Zwetschke

Die Obstgärten oberhalb von Landeck auf rund 1.000 Höhenmetern sind eine Besonderheit: Stanz, Grins und Pians zählen zu den höchstgelegensten Obstanbaugebieten Europas. Die geschützte sonnige Lage, das trockene und warme Klima, geschickte Bewässerung und der Fleiß der Einheimischen ließen in Stanz ein Zwetschkenparadies entstehen. Der würzige Geschmack der Stanzer Zwetschke begeistert ebenso wie die verarbeiteten Produkte. Edelbrände, Liköre, Marmeladen sowie saftige Kuchen und Knödel werden aus dem Obst hergestellt. Die Genusstour startet in Grins und führt über den Waldweg zum Wasseralp Richtung Stanz. Bei einer Führung durch eine der zahlreichen Destillerien schaut man den Schnapsbrennern über die Schulter und erfährt wertvolle Informationen und unterhaltsame Geschichten von den Brennern. Eine Schnapsverkostung darf natürlich nicht fehlen.

Anmeldung für alle Führungen und Verkostungen bis zum Vortag um 17 Uhr unter www.tirolwest.at/events. Die Wanderung ist mit der TirolWest Card kostenlos.

Kräuter, © Auffang Alm

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Stubaier Almkräuter

Stubaier Almkräuter

Ob als Heil- oder Genusspflanzen – das Wissen um die Wirkung und Verarbeitung der Almkräuter ist in Tirol seit Jahrhunderten überliefert. Auch die Wirtin der Auffangalm, Sandra Schönherr, weiß als gelernte Kräuterpädagogin alles über die wohltuenden Kräuter der Region. Einige davon baut sie selbst an und verarbeitet sie zu köstlichen Kräutergerichten. Im Rahmen ihrer Kräuterwerkstatt führt sie zu den Kräuterplätzen auf der Alm. Anschließend werden wohltuende Öle, verführerischer Honig oder würziger Kräuteressig unter ihrer Anleitung zubereitet.

Entlang dieser Genussroute gibt es keine Führung. Eine detaillierte Streckenbeschreibung finden Sie hier: www.stubai.at

Stubaier Jungrind, © Tirol Werbung/Maren Krings

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Stubaier Jungrind

Stubaier Jungrind

Der Almspaziergang über die Gleinser Mähder und durch die Waldgebiete in Mieders verbindet dreierlei Hochgenüsse: den duftenden Blütenteppich, der diesen Landstrich überzieht, die herrliche Aussicht über das Stubaital, Inntal und Wipptal, und den Höhepunkt für Feinschmecker – Tiroler Schmankerln vom Jungrind. Das Geheimnis der hervorragenden Fleischqualität und des einzigartigen Geschmackes des Stubaier Jungrindes liegt in der natürlichen Haltung und in der Fütterung: Die Jungtiere, die bis zu ihrem 10. Lebensmonat bei der Mutter bleiben, ernähren sich ab der Geburt vorwiegend von Muttermilch, später kommen die natürlich gewachsenen Gräser und Kräuter der Almen dazu. Das Fleisch der Jungtiere ist deshalb besonders zart, feinfaserig und fettarm, Gourmets schwärmen vom feinen Aroma des „Beef Natur“.

Entlang dieser Genussroute gibt es keine Führung. Eine detaillierte Streckenbeschreibung finden Sie hier: www.stubai.at. Tipp: beim Gleinserhof ein hausgemachtes Gulasch vom Stubaier Jungrind genießen.

Weingut Flür, © Weingut Flür

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Tarrenzer Wein

Tarrenzer Wein

Dass die Familie Flür seit 1994 in Tarrenz erfolgreich Wein anbaut, hat sie paradoxerweise sowohl dem sich erwärmenden Klima als auch den kalten Alpennächten zu verdanken. Ersteres ermöglicht Rebsorten, die vor wenigen Jahrzehnten auf der Nordseite der Alpen noch undenkbar waren, letzteres sorgt durch große Temperaturunterschiede für ein starkes Aroma der Beeren. Wer die sieben Weinsorten – darunter Chardonnay, Sylvaner und Pinot Noir – ausprobieren möchte, sollte an einer Verkostung auf dem Weingut teilnehmen. Sie dauert zwei bis zweieinhalb Stunden, dazu gibt es auf Wunsch Brot oder eine Jause.

Infos und Anmeldung auf dem Weingut Flür bei Alexandra und Georg Flür unter +43 (0)650 9260334 und +43 (0)650 6141460 oder per E-Mail unter info@weingut-fluer.at

Genussroute Tiroler Bergkräuter mit der „Zammer Kräuterhex“ Michaela Thöni-Kohler, © TVB TirolWest

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Tiroler Alpenkräuter

Tiroler Alpenkräuter

Ihre besondere Lage macht die Gegend rund um Zams zu einem Eldorado für Kräuterfreunde. Die „Zammer Kräuterhex“ Michaela Thöni-Kohler führt Interessierte in einer rund 2-stündigen, leichten Wanderung entlang der Genussroute „Tiroler Alpenkräuter“ durch Zams und zeigt, was man am Wegesrand und auf den Wiesen für besondere Kräuter finden kann. Die Route führt je nach Saison zu jenen Gewächsen, die gerade bereit zum Pflücken sind. Die Pflanzen werden gesammelt, Arten bestimmt und anschließend im Zammer Kräuterstadl zu Kräutersalz, Gelee oder Tee verarbeitet verarbeitet. Anschließend gibt es noch eine Verkostung, in der die Teilnehmer in den Genuss von Naturprodukten aus der Region kommen.

Anmeldung für alle Führungen und Verkostungen bis zum Vortag um 17 Uhr unter www.tirolwest.at/events.

„Tiroler Edle“-Chocolatier Hansjörg Haag, © alpinadruck

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„Tiroler Edle“-Schokolade

„Tiroler Edle“-Schokolade

Auf den steilen Almhängen des Aussichtsberges Venet verbringt das Tiroler Grauvieh seine Sommerfrische. Die Höhenlage, die frische Luft und die würzigen Kräuter verleihen auch der Grauvieh-Milch ihre besondere Note. Eine Note, die sich im süßen Schokoladengenuss der „Tiroler Edle“ entfaltet. Die Milch und der Frischrahm vom Tiroler Grauvieh sind neben der Kakaobohne nämlich der Hauptbestandteil dieser europaweit einzigartigen Schöpfung von Chocolatier Hansjörg Haag. Die Genussroute gibt einen Einblick in die Lebenswelt des Grauviehs am Venet, erlaubt einen Blick hinter die Kulissen der Gogles-Schausennerei und führt schließlich nach Landeck: zur Verkostung der exquisiten „Tiroler Edle“-Schokolade.

Geführte Wanderungen entlang der Genussroute finden während der Betriebszeiten der Venetbahn jeden Dienstag statt. Anmeldung am Vortag notwendig: www.tirolwest.at

Wildschönauer Krautingerrübe, © Wildschönau Tourismus

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Wildschönauer Krautinger

Wildschönauer Krautinger

Kaiserin Maria Theresia verdanken die Wildschönauer das alleinige Recht, aus der weißen Stoppelrübe Schnaps zu brennen. Waren es ursprünglich 51 Wildschönauer Bauern, denen das Recht zum „Krautingerbrennen“ zugestanden war, destillieren heute noch 15 Landwirte der Region den „Krautingerschnaps“. Das hochprozentige Extrakt gilt als Spezialität für Kenner, als „Wundermittel“ oder „Medizin“. Die kurze Genuss-Wanderung entlang des Franziskusweges führt zum Steinerhof der Familie Thaler. Dort kann man einen Blick auf die Rübenfelder werfen, den Schnaps verkosten und sich über die Herstellung informieren.

Nach Voranmeldung (+43.5339.2117, steinerhof@utanet.at) führt Hausherr Josef Thaler durch die Produktionsräume mit den Destillieranlagen und erläutert die Vorarbeiten von der Ernte bis zur Maische. Eine detaillierte Streckenbeschreibung der Route finden Sie hier: www.wildschoenau.com

ErlebnisSennerei Zillertal, © Sennerei Zillertal

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Zillertal Heumilchkäse

Zillertal Heumilchkäse

Täglich wird von 380 Almen und Bergbauernhöfen frische Heumilch in die ErlebnisSennerei Zillertal geliefert. Dort wird sie von Fachleuten zum ausgezeichneten Zillertaler Heumilchkäse verarbeitet. Die Genussroute führt zuerst durch die Futterwiesen hinauf zu den Bergmähdern: Diese steilen Hochgebirgswiesen werden nicht beweidet, sondern meist von Hand gemäht und liefern das hochwertige Bergheu. Nach der Wanderung darf ein Besuch in der ErlebnisSennerei natürlich nicht fehlen. Von einer verglasten Empore aus blickt man hinunter in die Produktionsräume und beobachtet die einzelnen Arbeitsschritte, acht Verkostungsstationen laden zum genussvollen Löffeln ein.

Die ErlebnisSennerei Zillertal ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Bei einem Schaubienenstock können Bienen in Aktion beobachtet werden. , © TVB Tirol West

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Landecker Honig

Landecker Honig

Besonders beliebt und besonders wertvoll: Durchschnittlich ein Kilogramm Honig pro Jahr und Kopf wird in Österreich konsumiert. Für dieses Kilogramm muss eine Biene ganze 150.000 Flugkilometer zurücklegen. Österreich gehört mit Deutschland zusammen zu den größten Honigkonsumenten Europas. Kein Wunder, denn das wertvolle goldene Lebensmittel schmeckt. Bei einer Bienenführung in Fließ erfahren Teilnehmerinnen und Teilnehmer Wissenswertes über die Lebenswelt der Bienen und den Imker-Beruf. Vom Dorfzentrum geht es in 15 Minuten zu einem Schau-Bienenstock, wo die Bienen in Aktion beobachtet werden können. Der süße Honig darf auch verkostet werden.

Die Führung findet jeden Dienstag ab 15 Uhr bis zum 26. September 2023 statt und dauert 1,5 Stunden. Anmeldung und nähere Infos zu den Teilnahmebedingungen unter www.tirolwest.at/events. Die Wanderung ist mit der TirolWest Card kostenlos.

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