Zieht euch warm an: 12 Tipps gegen die Kälte
Der Tiroler Winter hat es manchmal ganz schön in sich. Temperaturmäßig meine ich. Extreme wie Minus 20° sind zwar in Innsbruck recht selten, doch mich friert auch schon bei Temperaturen knapp unter Null. Was mich aber nicht davon abhält, trotzdem raus zu gehen – die Anziehungskraft von Skifahren, Winterwandern und Rodeln ist nämlich stärker als die Angst vor dem großen Zittern. Und glücklicherweise gibt es ja eine Reihe an Kleidungsstücken, Accessoires und Helferlein, die auch Frostbeulen wie mich warm halten. Hier meine Tiroler Favoriten:
Kind, setz BITTE eine Mütze auf!
Diesen durchaus wohlgemeinten, aber vor allem in der Jugendzeit ziemlich nervig empfundenen Ratschlag meiner Mutter beherzige ich heute gerne. Denn mittlerweile weiß ich, dass sie Recht hat: ein Großteil der Körperwärme geht über den Kopf verloren. Deshalb gehe ich im Winter nie mehr „oben ohne“ und wähle die passende Kopfbedeckung aus dem vielfältigen Sortiment des Tirol Shops. Von der kultigen Star-Mütze über modische Beanies bis zur frechen Bommel-Kappe gibt es so viel Auswahl, dass man sein Haupt an fast jedem Tag des Winters mit einer anderen Haube krönen kann. Praktisch: zu vielen Modellen gibt’s auch gleich noch einen passenden Schal dazu. Und außerdem gibt’s im Tirol Shop – neben viiiielen anderen schönen Stücken – auch noch die Pflegeserie von Alpienne, mit der auch empfindliche Gesichtshaut optimal vor Kälte geschützt ist.
Wisst ihr, was Hoanigl sind?
Ich schon ;-( Als Hoanigl bezeichnet man auf Tirolerisch das schmerzhafte „Wiederauftauen“ von eisigen Fingerspitzen. Jedenfalls pflegen meine Finger und der Tiroler Winter nicht unbedingt jene Beziehung, die man als Liebesgeschichte oder gar heiße Romanze bezeichnen kann. Im Gegenteil, unser Verhältnis lässt sich eher als frostig-unterkühlt beschreiben. Abhilfe schaffen da nur Handschuhe aus oder mit Schafwolle bzw. Lammfell. Ich kaufe diese bevorzugt im Tiroler Schafwollzentrum in Innsbruck – da gibt’s mit kuscheligem Fell gefütterte Lederfäustlinge oder Fingerlinge, aber auch gestrickte Handschuhe aus Schurwolle sowie mit TirolWool gefütterte Funktionshandschuhe.
Und für ganz besonders kalte Fingerchen empfehle ich Exemplare mit eingebauter Heizung: die Heat-Handschuhe von Zanier halten bis zu 10 Stunden warm.
Und es kommt doch auf die inneren Werte an
Das richtige Körpertemperaturmanagement fängt bereits bei der innersten bzw. untersten Kleidungsschicht – sprich bei der Unterwäsche – an. Merino-Wolle ist dabei das Material meiner Wahl, vor allem für Aktivitäten im Freien. Die Vorteile: die feine Faser kratzt nicht (Ganz ehrlich! Denn in puncto Wolle und Kratzen ist meine Haut eine wahre Mimose) und sie hat temperaturausgleichende Eigenschaften. Sprich: bei Kälte wärmt sie und bei Wärme fängt man nicht gleich zum Schwitzen an. Sehr praktisch, oder?! Erhältlich in allen gut sortierten Sportfachgeschäften sowie auch im Tiroler Schafwollzentrum.
Die Zillertaler heizen kalten Füßen ein
Es gab eine Zeit, da kannten die Menschen in Tirol weder UGG-Boots noch Upcycling. Und dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, haben sie damals alte Lodenstoffreste mit einem Kleister aus Roggenmehl und Wasser mehrschichtig verklebt und daraus Pantoffeln gefertigt. Also Re- oder Upcycling der ersten Stunde. Der Globalisierung sei Dank sind die australischen Lammfellstiefel längst auch in Tirol angekommen, aber die sogenannten Zillertaler Doggln gibt es zum Glück auch heute noch. Und bis heute gibt es wohl nichts, das kalte Füße ähnlich warm hält wie die handgemachten Patschen. Mittlerweile sind sie sogar mit Gummisohlen zum Rausgehen erhältlich.
Ein Skihaserl friert nicht gern
Zwoa Brettln, a gfiariger Schnee, juchee! Diese Liedzeile aus Österreichs inoffizieller Hymne „Skifoan“ spricht mir aus der Seele: ich LIEBE Skifahren. Vorausgesetzt, mir ist NICHT zu KALT. Wie gut, dass die beiden Tiroler Unternehmen Sportalm und Frauenschuh Outdoorkleidung kreieren, die sowohl modisch als auch funktional höchsten Ansprüchen gerecht wird.
I’m WALKing
Nein, ich bin weder ein King noch ist hier die Rede von Gehen auf Denglisch, sondern vom Verfilzen von Wollfasern zu einem äußerst widerstandsfähigen und warmen Gewebe: Walken. Diese seit Jahrhunderten bewährte Form der Textilverarbeitung ist auch heute noch en vogue, in Tirol gibt es gleich mehrere Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben – zu den renommiertesten zählen Geiger, Giesswein und Gottstein. Sie teilen nicht nur den Anfangsbuchstaben ihres Firmennamens, sondern auch die Leidenschaft und die Exzellenz für die Erzeugung von exklusiven Walk- und Strickprodukten.
Auch Füße brauchen Winterreifen
Seit fast 100 Jahren produziert die Tiroler Schuhmanufaktur Fußbekleidung für alpine Verhältnisse. Den Grundstein für das Unternehmen legte Ferdinand Stadler, der als wandernder Schuster von Hof zu Hof ging und für die Bauern Schuhe aus den Häuten ihrer geschlachteten Rinder fertigte. Heute bereichern viele verschieden Modelle das Sortiment und es gibt sogar eine eigene Winterkollektion mit wasserfesten, gefütterten Bergschuhen für ausgedehnte Schneewanderungen bis hin zu stylish-warmen Stiefeln für die Stadt.
Modemanufaktur mit Mehrwert
Handmade in the Alps. Dieser Claim sagt eigentlich eh schon alles: die Kleidungsstücke von Bernd Mühlmann, allesamt handgefertigt in seiner Osttiroler Werkstätte, überzeugen durch klare Schnitte, hochwertige Materialen und perfekte Passform. Und außerdem ist man mit den kuscheligen Pullovern, gut sitzenden Hosen sowie den warmen Mänteln und Jacken bestens für den Tiroler Winter gerüstet. Erhältlich sind die Kollektionen von Mühlmann in den beiden Geschäften in Außervillgraten und Innsbruck.
Die Jacken, die dort entstehen, wo man sie braucht
Nämlich in den Tiroler Bergen, konkret in der höchstgelegenen Hightech-Manufaktur für Textilien in den Alpen. Der Name des Unternehmens, das sich auf die Herstellung erstklassiger Outdoor-Funktionsbekleidung spezialisiert hat, heißt polychromelab. Und genauso futuristisch wie das Label klingt auch die Machart der Kleidungsstücke. Von ultraschallverschweißten Nähten ist da zum Beispiel die Rede. Oder von einer atmungsaktiven Dreilagenmembran. Und dass polychromelab sogar über eine eigene Forschungsstation in Serfaus verfügt, in der die nachhaltig produzierten Kleidungsstücke allen erdenklichen Härtetest ausgesetzt werden, sei ganz nebenbei erwähnt.
Im Winter ist alles weiß, nur die Wanne nicht
Ein bisschen komisch mutet es anfangs schon an, in so eine schwarze Brühe zu steigen. Aber tatsächlich gibt es im Winter, nach einem Tag draußen an der frischen Luft, kaum etwas Herrlicheres, als einfach mal abzutauchen. In einem Bad, gefüllt mit dampfend warmem Wasser, angereichert mit Tiroler Steinöl. Das tut nicht nur den Muskeln und Gelenken, sondern auch der Seele gut.
Ein Hoch auf den Winter
Ich weiß schon, dass es ein Mythos ist, dass Alkohol wärmt. Denn tatsächlich erhöht sein Konsum nicht die Körpertemperatur, aber die Erweiterung der Gefäße sorgt zumindest vorübergehend für ein subjektiv empfundenes Wärmegefühl. Und außerdem gehört ein Schnapserl nach einem guten Essen in Tirol fast dazu wie das Amen im Gebet. Aber bitte nur in kleinen Mengen und mit Muße getrunken! Erstklassige Erzeugnisse gibt es beispielsweise von Christoph Kössler, dem Stiegenhaushof, Lechtaler Haussegen oder den Brennereien Rochelt und Kostenzer.
Wohnen im Winteroutfit
Im Herbst trimme ich nicht nur meinen Kleiderschrank, sondern auch meine vier Wände auf Winter – am liebsten mit ganz vielen kuscheligen Pölstern und flauschigen Decken. Im Ötztaler Schafwollzentrum, dem Shop der Villgrater Natur in Osttirol und dem Schauraum von Tiroler Naturschlaf in der Wildschönau gibt es eine breite Palette an Produkten, die dem Zuhause eine wohlig-warme Atmosphäre verleihen. Und Kerzen aus dem Hause Walde oder von Docht & Wachs sorgen noch für eine Extraportion Gemütlichkeit.