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Ausgezeichnet gebaut: 12 einzigartige Alltagsbauten in Tirol
In den Alpen zu bauen, ist oft ein Balanceakt zwischen dem Erbe alter Tage und dem Puls der Zeit. Fest steht jedenfalls: Es muss nicht immer Holzbalkon und Giebeldach sein. Längst haben Architekturbüros in Tirol Wege gefunden, um regional verankert und zeitgemäß zugleich zu planen. Wir haben einige ausgezeichnete Bauten aus allen Lebensbereichen für euch ausgewählt.
1. Nah am Wasser gebaut: Sozialer Wohnbau von driendl*architekten
Stadt, Land, Fluss – alles fließt bei zwei Projekten der Neuen Heimat Tirol in Innsbruck und Kufstein. Direkt am Ufer des Inns gelegen, beziehen die sozialen Wohnbauten KU29 und Satellite Beach mit ihren bunten Glasbalkonen die Umgebung mit ein. Wasser, Stadt und Berge bilden das Panorama.
2. Halle halleluja: Schwitzen in der Sporthalle Wattens
Turnsaal, Kletterhalle und Vereinsheim für die Sportschützen, all das vereint die Sporthalle Wattens unter einem Dach. Der Zugang von der Schule nebenan erfolgt unterirdisch, auch deshalb mutet die Halle wie eine Skulptur auf freier Fläche an. Ein Glanzlicht von obermoser arch-omo und Thomas Schnizer in dem Ort, in dem sich altes Dorf, Industrieanlagen und Wohngebiete mischen.
3. Produktiv bei der Arbeit: Swarovski Manufaktur von Snøhetta
Stützenfrei überspannt die Werkhalle der Swarovski Manufaktur in Wattens 5.000 m². Das Licht fällt von oben in den Raum und schafft die richtige Atmosphäre für Kreativität und Kundengespräche. Von Snøhetta ist man allerdings nichts anderes gewohnt: Das norwegische Architekturbüro und sein Innsbrucker Ableger bauen ideale Räume für Rentierbeobachter („Tverrfjellhytta“), Osloer Opernfans und klimabewusste Hotelgäste („Svart“ am Polarkreis).
4. Kreativ in der Freizeit: Kunst- und Architekturschule bilding
Die Kunst- und Architekturschule "bilding" gab es schon, bevor sie ein eigenes Haus hatte. In Workshops öffnet sie Kindern und Jugendlichen Wege zu Kunst und Architektur. Was läge da näher, als auch die Hülle dafür zu gestalten? Studierende der Universität Innsbruck ließen sich für den Rapoldipark in Innsbruck ein Gebäude einfallen, das alle Stückeln spielt. Hier ist Platz zum Malen und Basteln, um Materialien aufzubewahren und Entwürfe herzuzeigen. Den Blick ins Grün des Parks gibt’s noch dazu.
5. Verbindendes in Innsbruck: Brücken von Hanspeter Gruber und Thomas Sigl
Elegant und funktionell überspannen zwei Brücken Sill und Inn in Innsbruck, beide machen die Wege durch Innsbruck zu Fuß oder auf dem Rad kürzer. Die Tiflisbrücke an der Mündung der Sill gibt den Blick frei auf Stromschnellen und Inn. Nicht weit davon führt die Grenobler Brücke über den Inn. Auf ihrer oberen Ebene verkehrt die Straßenbahn, auf der unteren gelangt man per pedes und Fahrrad über den Fluss.
6. Tor zur Wildnis: Naturparkhaus Längenfeld von Hanno Schlögl
Wie ein Stück Fels steht das Naturparkhaus von Hanno Schlögl etwas zurückversetzt an der Straße ins Ötztal. Hier stimmt alles: vom künstlichen Wasserfall, der über über den rohen Beton plätschert bis zu den verschieden großen Sehschlitzen und Glasfenstern, die die Fassade strukturieren. Mit seiner 300m² großen Ausstellung versteht sich das Naturparkhaus als Informationsdrehscheibe für die Ötztaler Natur.
7. Schön die Schulbank drücken: Schulcampus Neustift von fasch&fuchs
Licht, Luft und Sicht nach draußen – so würde man gerne wohnen. Fasch&fuchs.architekten verleihen diese Qualitäten auch ihren Schulbauten. Im Stubaital hat das Büro fünf Institutionen zu einem Schulcampus zusammengefasst, der sich wie eine grüne Welle über den Hügel legt. Was von außen wie ein Teil der Landschaft wirkt, ist innen geräumig, hell und vielfältig von den Kindern nutzbar. Die Erwachsenen werden trotzdem nicht neidisch, schließlich steht ihnen der Bau außerhalb der Schulzeiten für Kultur und Sport ebenfalls offen.
8. Noch mehr büffeln: Schule Kettenbrücke von Studio Lois
Über Jahrzehnte wurde am Schulensemble Kettenbrücke aufgestockt und angestückelt. Die kreativen Köpfe des Studio Lois machten aus dem Wildwuchs ein geschlossenes Ganzes. Nun gibt es eine einheitlich gestaltete Fassade, große Fenster, helles Holz, Beton und Glas, einladende Räume – kurz eine stimmige Material- und Farbwelt. Höhepunkt der Architektur ist eine Treppenskulptur, die alles miteinander verbindet. Mehr Aufenthalts- als Durchgangsort, bildet sie das Herzstück des vielgenützten Bauwerks.
9. Super Märkte: MPreis-Geschäfte von diversen Architekturbüros
Wie schrieb das britische Designmagazin Wallpaper? „Es gibt Supermärkte, super Märkte und es gibt MPreis.“ Die Tiroler Handelskette beauftragte schon früh heimische Architekturbüros damit, ansprechende Räume für den täglichen Einkauf zu entwerfen. Mittlerweile haben Dutzende Orte ihren ganz spezifischen MPreis. Zu den außergewöhnlichsten Märkten zählen jene in Weer von LAAC, im Hauptbahnhof Innsbruck von Rainer Köberl und Michael Steinlechner und in Wenns von Rainer Köberl und Astrid Tschapeller.
10. Wohnen im Heu: Schöner leben mit Martin Scharfetter
Aus Heustadel wird Wohnraum, hier ein besonders stimmiger Entwurf. In der Nähe des Lanser Sees verlieh Martin Scharfetter auf Wunsch des Bauherrn dem Tennen- und Stallgebäude eine klare, an Asien erinnernde Architektur. Licht, schlichte Formen, Neues und Altes in perfektem Zusammenspiel, all das verleiht dem Haus eine unvergleichliche Atmosphäre.
11. Wohnen am Hang: Schloss-Siedlung von driendl*architekten
Wo’s in Tirol steil wird, schlängelt sich das Haus am Hang lang. driendl*architekten haben die Schloss-Siedlung in Fließ mit schicken Knicken so ins Gelände eingepasst, dass an der Rückseite der Abstand gewahrt bleibt und vorne der Blick weit ins Tal geht.
12. Skifahren mit Stil: Falginjochbahn von Baumschlager Huter Partners
Fels, Schnee und Eis prägen die Gletscherlandschaft im Kaunertal. Beton, Stahl und Glas setzten Baumschlager Huter Partners ein, als sie die neue Seilbahn auf das Falginjoch planten. Die Gebäude der Tal- und Bergstation sind reduziert und klar strukturiert. Sie lassen die Technik wirken, die nötig ist, um Wintersportfans auf 3.110 Meter Höhe zu bringen.