Die glanzvolle Nordische Ski-Weltmeisterschaft 2019 in Tirol ist Geschichte, aber der WM-Schauplatz Seefeld bleibt dennoch in aller Munde.
Anlass dafür ist das FIS Nordic Combined Triple.
Sport.tirol hat Mitbegründer Werner Friesser und die ÖSV-Triple Jäger zum Interview getroffen.
Einer der sich Jahr für Jahr ganz besonders auf diese Veranstaltung freut, ist Werner Friesser. Bürgermeister sowie Skiclub-Obmann in Personalunion sozusagen; und Mitbegründer des Seefelder Saison-Höhepunktes. ,,2012 war es“, erinnert sich Friesser, ,,als der ÖSV mit Ernst Vettori und wir vom Skiclub die Idee diskutierten, der Nordischen Kombination ein attraktiveres Format zu verpassen. Wir haben an eine Serie gedacht, drei Konkurrenzen, drei Orte, usw., das Ganze als ein spezielles Saison-Highlight, adäquat zur Springertournee. Und plötzlich stand der Vorschlag im Raum – machen wir doch ein Triple in Seefeld, drei Bewerbe an drei Tagen mit einem Gesamtsieger. Gesagt, getan!“
Bürgermeister sowie Skiclub-Obmann Werner Friesser. (c) GEPA
,,Wir haben Regeln festgelegt, ein spannendes, für Zuseher besonders faszinierendes Modell kreiert, das aus dem Wettkampfkalender nicht mehr wegzudenken ist. Im stärksten Jahr hatten wir Sportler aus 19 Nationen am Start, 2021 sind es wahrscheinlich 12 Nationen. Und was mich besonders stolz macht – trotz schweren Zeiten helfen alle mit, 109 Mitglieder des Skiclubs sind im Einsatz und die Wettkampfanlagen bereit für für ein sportliches Spektakel."
Die Vorfreude ist groß - nicht zuletzt aber vor allem auch bei jenem Mann, der dem Triple seinen Stempel aufdrückte und sich mit vier Gesamtsiegen in den Jahren 2014 – 2017 zum König von Seefeld krönte – Eric Frenzel. Er kehrt mit großen Erwartungen in ,,sein Reich“ zurück, denn in Seefeld ist ihm alles zuzutrauen. Auch heuer.
Die Nordische Ski WM 2019 in Seefeld.
(c) Tirol Werbung
4-facher Triple Gesamtsieger Eric Frenzel. (c) GEPA
Eric Frenzel in Verfolgung von Lukas Greiderer.
(c) GEPA
Doch Eric Frenzel ist nicht der einzige der vom Triplesieg 2021 träumt. In der Verfolgermeute sind auch die derzeit wohl stärksten ÖSV-Kombinierer: die beiden Tiroler Lukas Greiderer und Shootingstar Johannes Lamparter.
Mario Stecher, nordischer Sportdirektor des Österreichischen Skiverbands. (c) GEPA
Johannes Lamparter, 19 Jahre alt und die ÖSV Nachwuchshoffnung. (c) GEPA
Mario Stecher spricht über den Nachwuchs
Man hört Stolz in seiner Stimme wenn Mario Stecher, nordischer Sportdirektor, über seinen 19-jährigen Schützling und Supertalent Johannes Lamparter erzählt.
Wie würdest du Johannes beschreiben?
Sehr jung, sehr unbekümmert, tolle Grundausbildung.
Was sind seine größten Stärken?
Eben diese Unbekümmertheit, dazu ein bereits ausgeprägtes Selbstbewusstsein, diese Kombination macht stark.
Wenn du dich mit 19 Jahren jetzt mit Johannes vergleichst – was hat sich geändert, siehst du Verhaltensmuster von dir auch in Johannes?
Die Nordische Kombination von damals ist mit den Wettbewerben von heute nicht mehr zu vergleichen - eine völlig andere Welt. Meine Stärke war das Springen. Früher konnte man von einem Supersprung sozusagen in der Loipe ,,leben". So wie bei meinem ersten Weltcupsieg, den ich als Sechzehnjähriger am berühmten Holmenkollen feiern durfte. 3,21 Minuten hatte ich da an Zeitguthaben herausgesprungen und im Langlaufen verteidigt. Heute sind Top-Athleten in beiden Disziplinen am Werk, da gelingt es einem sehr guten Springer nur noch selten, auf der Schanze einen uneinholbaren Vorsprung zu hole.
Was möchtest du ihm für das Nordic Triple mit auf den Weg geben?
Johannes war ja bereits im Vorjahr schon beim Triple, hat also die Atmosphäre dieses tollen Events schnuppern können. Heuer kommt er mit viel Selbstbewusstsein nach Seefeld, Top-Ten-Plätze, starke Leistungen, da darf er sich auch in seinem Heimrennen etwas ausrechnen. Wichtig ist in dieser Serie der erste Tag, wenn du da in der Spitze dabei bist, ist das schon ein Statement an die Konkurrenz!
Johannes Lamparter beim Trockentraining in der Kraftkammer. (c) GEPA
10 Fragen an Johannes Lamparter
Wie bist du zu diesem Sport gekommen?
Durch meinen Cousin; da hat bei uns in Absam ein Guglhupfspringen stattgefunden. Der Andi Felder war Trainer, der verwies mich auch gleich auf das Langlaufen und seit dem bin ich dabei. Ich war davor auch im Gewichtheben engagiert, und letztlich ist dann im Skigymnasium Stams endgültig die Entscheidung zugunsten der Kombination ausgefallen.
Was gefällt dir an der Sportart besonders gut?
Der Sport ist eine riesige Challenge; es braucht stets Langlaufen und Springen auf hohem Niveau um ganz vorne mitzumischen.
Wie motivierst du dich wenn du mal einen schlechten Tag hast?
Solche gibt es natürlich, aber ich rufe dann einfach in meiner Erinnerung gute Ergebnisse ab und das motiviert mich für die nächsten Aufgaben.
Für welche Trainingseinheit könntest du deinen Coach verfluchen?
Ganz ehrlich? Nun, Stabi-oder Rumpftraining finde ich sehr mühsam, aber da nützt kein Jammern, da muss ich dran bleiben.
Hast du ein Ritual vor jedem Bewerb?
Nein, nicht wirklich. Ich konzentriere mich voll darauf , meinen Plan durchziehen, das beschäftigt mich ausreichend.
Was machst du in deiner freien Zeit? Hast sonst noch sportliche Talente?
Im Sommer bin ich mit dem Rad am Weg, gehe mit dem Papa in den Wald, ansonsten bin ich sehr ,,dorfverbunden“, besuche immer wieder die Jungmuller, die Schuachplattler, gehe zu den Gewichthebern.
Hörst du Musik während des Trainings – wenn ja welche?
Ganz selten, höchstens wenn ich einmal bei Schlechtwetter zu Hause am Rad trainiere.
Wie belohnst du dich nach einem harten Tag?
Meistens mit einer sehr guten Nachspeise, die ich mit Genuss verzehre.
Wo siehst du dich in 5 Jahren?
Schwierig, zunächst hoffe ich auf die Matura, dann natürlich dass die sportliche Entwicklung weiter geht, der positive Prozess weiter geht, dass ich gesund bleibe und wir bald von der Bedrohung Corona befreit werden.
Was verbindest du mit dem Nordic Combined Triple?
Hatte ja letztes Jahr schon die Gelegenheit und Ehre dabei sein zu dürfen und ja, das ist mein Heimweltcup, bin da immer beim Trainieren. Freu mich schon sehr darauf, ein tolles Format, drei Tage und dreimal ganz spezielle Herausforderungen.
Absamer Lukas Greiderer. (c) GEPA
10 Fragen an Lukas Greiderer
Wie bist du zu diesem Sport gekommen?
Ich komme ja aus dem ,Nordischen Mekka‘, aus Absam, da hatte es der Wilfried Vettori (Papa von Ernst) nicht schwer, die paar ,Stöpsl’n‘, die sich da permanent rund um die Schanze versammelt hatten, einzusammeln.
Was gefällt dir an der Sportart besonders gut?
Die Herausforderung Springen UND Langlaufen da ist immer etwas los, die Karten werden stets neu gemischt, man kämpft in der Entscheidung Mann gegen Mann.
Wie motivierst du dich wenn du mal einen schlechten Tag hast?
Das kann passieren, aber ich tu mir nicht schwer, das abzuhaken, mich neu zu fokussieren.
Für welche Trainingseinheit könntest du deinen Coach verfluchen?
Das möchte ich jetzt an dieser Stelle nicht beantworten, schmunzelte Lukas.
Hast du ein Ritual vor jedem Bewerb?
Ein Ketterl, das habe ich seit der Taufe als Glücksbringer, immer einen Brennstein in der Tasche; bin ja ein wenig abergläubisch, daher immer die gleichen Socken beim Springen. Und vor dem Gang auf den Sprungbalken ganz fest mit dem linken bzw. rechten Fuß aufstampfen….
Was machst du in deiner freien Zeit?Hast sonst noch sportliche Talente?
Sportlich lasse mir generell alles einreden, gehe sogar windsurfen obwohl ich das nicht kann; bin eher Bergfex und mehr am trockenen zu Hause, Tennis, golfen, Fußball.
Hörst du Musik während des Trainings – wenn ja welche?
Ab und zu beim Training alleine, da ist es schön lässig; Electric House, Rap, Reggae.
Wie belohnst du dich nach einem harten Tag?
Mit einem guten Abendessen (kocht die Oma), mit einem Saunagang, einem Sprung ins Wasser.
Wo siehst du dich in 5 Jahren?
Da bin ich 32, zunächst aber schaue ich von Jahr zu Jahr, und hoffentlich immer noch mit so viel Spaß wie jetzt bei der Sache…
Was verbindest du mit dem Nordic Combined Triple?
Noch ohne Topleistungen in Seefeld, war aber erst zweimal dabei, hoffe aber heuer, dass wir Österreicher besser wie bisher abschneiden; ist auf alle Fälle neben der Weltmeisterschaft das große Highlight der Saison.
TRIPLE STATISTIK 2014: 1. Eric Frenzel (D), 2. Havard Klemetsen, 3. Magnus Moan (beide N) 2015: 1. Eric Frenzel (D), 2. Havard Klemetsen (N), 3. Akito Watabe (JAP) 2016: 1- Eric Frenzel (D), 2. Akito Watabe (JAP), 3. Fabian Rießle (D) 2017: 1. Eric Frenzel, 2. Johannes Rydzek (beide D), 3. Bernhard Gruber (Ö) 2018: 1. Akito Watabe (JAP), 2. Jarl Magnus Riiber (N), 3. Fabian Rießle (D) 2019: 1. Mario Seidl (Ö), 2. Fabian Rießle(D), 3. Franz-Josef Rehrl (Ö) 2020: 1. Jarl Magnus Riiber, 2. Jorgen Graabak (beide N), 3. Vinzenz Geiger (D)
Eines vorweg: Es gibt Menschen, die stehen jeden Morgen ganz selbstverständlich auf, weil sie zur Arbeit oder in die Schule müssen. Es gibt aber auch Menschen, die einfach liegen bleiben, weil sie nicht aufstehen wollen. Und dann gibt es Menschen, die jeden Tag nach dem Motto aufstehen (müssen): „Je steiniger der Weg, desto wertvoller das Ziel.“
Radsport ist nicht nur hochtechnischer Leistungssport, sondern blickt auch auf eine lange Tradition zurück. Damit steigen auch die Ansprüche an die Outfits der Athleten: Sie müssen nicht nur hochgradig funktional sein, auch dem Stil gilt es, gerecht zu werden.
Der Mountainbike-Sport entwickelt sich rasant. Inzwischen werden Wettkämpfe in dutzenden Disziplinen ausgetragen. Die häufigsten davon und die, auf die es auch bei Crankworx ankommt, im Überblick.
In Kürze geht die Crankworx World Tour – das weltweit größte Gravity Mountainbike Festival – in Innsbruck über die Bühne. Darren Kinnaird, General Manager von Crankworx, stellt das Format vor und berichtet, was der Stopp in Tirol für die Rider bedeutet.
Es boomt wie kaum eine andere Sportart. Trailrunning.
Was aber hat es mit dieser Sportart eigentlich auf sich? Was macht den Reiz aus? Und wie fängt man am besten damit an? Die Tiroler Trailrunnerin Anna Holzer gibt uns einen Crashkurs und räumt mit 5 Trailrunning-Mythen auf.
Gesunde Gerichte für Spitzensportler müssen nicht immer aufwendig sein. sport.tirol hat mit der Ernährungswissenschaftlerin Martina Baldauf und zwei Tiroler Radsportler gekocht und dabei über Ernährung im Profisport gesprochen.
Das Schöne beim Outdoor-Sport ist das Naturerlebnis. Gleichzeitig kann man seine persönlichen Grenzen nirgendwo besser austesten als in den Alpen. Wir haben unseren Autor mit Fitness-Uhr, Trainingsplan und den neuesten Fitness-Apps ausgestattet, um zu sehen, wie er wenige Wochen später den Höhen-Halbmarathon „Pölven Trail“ in Söll durchsteht. Über präzise Daten und große Gefühle.
Die richtige Ernährung spielt in der Nordischen Kombination eine wichtige Rolle. Dabei kann man auch mit vergleichsweise wenig Aufwand nicht nur nahr-, sondern ebenso schmackhafte Gerichte zubereiten. Das bewiesen Ernährungswissenschaftlerin Martina Baldauf und der Nordische Kombinierer David Pommer unlängst beim gemeinsamen Kochen. Sport.tirol war dabei.
Etwa um 1870 wurden in der Schweiz die ersten Bobrennen veranstaltet – damals noch auf umfunktionierten Holzschlitten. Seither hat sich technisch viel getan. Sport.tirol hat sich mit drei Profis darüber unterhalten, wie es früher war und wie es heute ist.
Christine Wolf pflegt seit dem 10 Lebensjahr die Passion für den Golfsport. Viel Disziplin und Freude am Sport lässt sie auf Turniere Rund um die Welt reisen. Wie sich Christine im Winter auf die Saison 2021 vorbereiten wird, wie die großen Ziele für die Zukunft heißen, welchen Stellenwert Olympia besitzt und was aus ihrer Sicht notwendig wäre, um die Bedeutung des Damen-Golfsports in der Öffentlichkeit zu erhöhen – all das verrät Österreichs Nummer 1 in einem sehr ausführlichen Interview.