„Mit 21 Jahren bin ich einmal beim Skifahren in der Gondel gesessen und an der Angerer Alm vorbeigefahren. Die hatten meine Eltern damals verpachtet. Ich dachte mir: ‚Nächsten Winter machst du das‘. Es war einfach Zeit für mich, zu schauen, was ich selber kann. Meine Eltern haben mir vertraut. So ist es dazu gekommen, dass ich die Verantwortung für diese Alm übernommen habe.

Als ich 1989 angefangen habe, meine erste Weinkarte aufzubauen und den Weinkeller Stück für Stück vergrößert habe, haben das die Gäste sehr gut angenommen. Heute gehört ein Weinkeller schon zum normalen Konzept vieler Almen. Die Weine sind oft in einem besseren Zustand als im Tal. Das hat mit der Temperatur, Luftfeuchtigkeit und dem Luftdruck zu tun. Es muss natürlich auch der Keller sehr gut sein. Wie wir wissen, reift auch Käse perfekt auf der Alm.

Früher, bevor es das ganze Skitourengehen gegeben hat, habe ich immer zu den Leuten gesagt: Ihr müsst mal in der Nacht zu Fuß hinauf zur Alm gehen, das ist so schön. Das ist mein Nachhauseweg, da glitzern die Schneekristalle so schön, wenn der Mond sie anscheint. Und auf einmal ist Skitourengehen zum Trend geworden. Jetzt haben wir ein Schneemobil. Da muss ich nicht mehr jeden Meter zu Fuß gehen. Aber ich genieße es, wenn ich das machen kann.“

 

Annemarie Foidl, Almwirtin und Sommelière


Gemeinsam mit ihrer Tochter Katharina und deren Mann Gerald Weiss als Küchenchef führt Annemarie Foidl die Angerer Alm am Kitzbüheler Horn in St. Johann in Tirol. Seit 2008 ist sie auch Präsidentin der „Sommelier Union Austria“. Mit ihrem Weinkeller und ihrer ausgezeichneten Küche ist die Angerer Alm ein guter Tipp für Feinschmecker und gemütliche Stunden am Berg.

 
Die Angerer Alm mitten im Skigebiet St. Johann in Tirol, © Thomas Plattner
Stube in der Angerer Alm, © Angerer Alm - Christine Bauer
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