„Wenn man abends für 95 Leute kochen muss und feststellt, dass keine Kartoffeln mehr da sind, wird es etwas schwierig. Der logistische Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Wenn das Wetter umschlägt und der Hubschrauber im Nebel nicht fliegen kann, gehen wir zum Stausee hinunter und schleppen alles, was geht, mit dem Rucksack herauf.

Obwohl es umständlich ist, ist es andererseits auch schön, dass wir keine Straße haben. Wir leben den ganzen Sommer abseits des normalen Alltags, weit weg vom Autoverkehr. Bergsteiger sind meist sehr angenehme Gäste, und schön ist auch die Gemeinschaft mit meinem Sohn und dem ganzen Team, das aus einem knappen Dutzend anderer junger Leute besteht. Wenn man zusammenhält, ist die Arbeit nämlich gar nicht so schwer.

In unserem natürlichen Reich mit Husky, Ziegen und Hühnern leben wir fast wie eine große Familie. Natürlich denke ich manchmal darüber nach, etwas anderes zu machen – oder auch, was gewesen wäre, wenn ich mein Leben ganz anders gestaltet hätte. Aber Tatsache ist: Wir würden es wieder so machen. Es ist ein anderes Leben, ein spezielles Leben. Und wir vermissen nichts.“


Katharina Daum, Hüttenwirtin


Katharina und ihr Team bewirtschaften die Olperer Hütte, welche Bergwanderer vom Schlegeis-Speichersee im hinteren Zillertal in rund eineinhalb Stunden erreichen. Die Hütte ist ein beliebter Ausgangspunkt für die Ersteigung des 3.476 Meter hohen Olperers und Teil der Peter-Habeler-Runde, einem Höhenweg rund um die westlichen Zillertaler Alpen.

Ausblick von der Olperer Hütte, © Tirol Werbung/Jens Schwarz
Katharina Daum von der Olperer Hütte, © Tirol Werbung/Jens Schwarz
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