„Ich mag einfach die Leute gerne. Sonst könnte ich nicht Hüttenwirt sein. Meine Angestellten versuchen mir abzugewöhnen, dass ich mich immer zu den Gästen dazusetze. Ich bin das Maskottchen von meiner Alm und jeder Skitourengeher im Raum Innsbruck kennt mich. Außerdem bin ich ein Bastler, es gibt immer etwas zum Bauen: eine Sauna, einen Seminarraum oder neue Zimmer.

Früher habe ich stark dafür gekämpft, dass der Lift erhalten bleibt. Da gab es schon einige Skitourengeher, aber man wusste nicht, ob die auch kontinuierlich kommen. Im Nachhinein ist es leicht zu erzählen. Heute sehen wir, dass sich das Tourensegment extrem gut entwickelt hat. Wir haben jetzt teilweise mehr Gäste als früher mit Lift.

Der Antrieb für meine verrückten Ideen ist oft auch die Angst. Man hat Zahlungen zu tätigen und muss sich etwas Neues ausdenken, damit die Leute zu uns raufkommen. Mit meinen Veranstaltungen schaffe ich es, dass wir fast das ganze Jahr lang Betrieb haben. Ich glaube, das ist ein Mitgrund, dass der Tourismus in den hinteren Tälern oft so stark ist: Wir sind gezwungenermaßen einfallsreich.“

 

Luis Nagele, Hüttenwirt der Sattelbergalm im Wipptal

 

2006 wurde der Betrieb des Skiliftes am Sattelberg nach 43 Jahren wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit eingestellt. Somit schien auch die Zukunft der „Sattelbergalm“ auf 1.637 Metern ungewiss. Dem Besitzer Luis Nagele kam jedoch der Skitouren-Boom zugute. Außerdem lockt der junge Hüttenwirt durch ausgefallene Angebote ganzjährig Gäste auf seine Alm, etwa mit einem Tourengeher-Ball, Alpen-Golf, Alm-Fußballturnier oder einem Seminarraum für Firmen.

 
Gries am Brenner
Sattelbergalm im Wipptal, © Tirol Werbung/Bert Heinzlmeier
Skitour auf die Sattelbergalm im Wipptal, © Tirol Werbung/Bert Heinzlmeier
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