Fester Händedruck, sympathischer Blick, etwas angespannt. Die Tage von Thomas Koch sind lang: Der 38-jährige hat einen Bürojob, ist Bauer, Vizebürgermeister, Bildhauer und Familienvater. Wir gehen ein steiles Stück hinauf zu seiner Almhütte auf dem Gartjoch. Plötzlich wird der Tausendsassa ganz ruhig. Einmal im Jahr geht er hier seiner Leidenschaft nach: Dem „Feuern“.

Wenn der längste Tag auf die kürzeste Nacht trifft, wird der Sommer in Tirol mit Feuern auf dem Berg begrüßt. Bereits im 14. Jahrhundert wurden die Sonnwendfeuer entzündet, um böse Geister zu vertreiben. Heute gehören die Feuerbilder zum UNESCO-Weltkulturerbe und im breiten Talkessel von Lermoos fallen sie besonders facettenreich aus. „Es ist immer ein gewisser Nervenkitzel dabei. Wenn alles gut klappt, ist das ein ganz besonderer Moment“, sagt Thomas.

Gemeinsam mit seinem Bruder plant er die Motive für seine Gruppe. Bis zu 400 Lichtpunkte müssen gesetzt werden, um ein einzelnes Motiv auf den Berg zu „malen“. Thomas‘ Papa hat ihn mit vier Jahren erstmals zum „Feuern“ mitgenommen. „Ich war sehr stolz, dass ich so jung dabei sein durfte“, sagt er. Kurz darauf ist der Vater verstorben. 32 Mal ist Thomas seitdem zur Sonnenwende auf den Berg gestiegen.

Thomas Koch, Bergfeurer

Das „Feuern“ liegt bei Thomas Koch aus Lermoos in der Familie. Um den 21. Juni sind in der Tiroler Zugspitz Arena Jahr für Jahr aufwändige Feuerbilder zu sehen. Um Punkt 22 Uhr entzünden an die 300 Bergfeurer mehr als 10.000 Fackeln auf den Bergen. Besonders beeindruckend ist der Blick auf das Wettersteingebirge mit der 2.962 Meter hohen Zugspitze. Hinauf geht es in nur zehn Minuten mit der Tiroler Zugspitzbahn. Weitere beliebte Ausflugsziele sind die Sommerrodelbahn in Lermoos, der Heiterwanger See und der Freizeitpark Bichlbach.

Tiroler Zugspitz Arena, © Tirol Werbung/Berd Heinzlmeier
Thomas Koch aus Lermoos, © Tirol Werbung/Berd Heinzlmeier
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