„Klar, Adrenalin hat auch was damit zu tun, aber hauptsächlich geht es beim Freeriden darum, sich weiterzuentwickeln. Wir suchen nicht die Gefahr sondern die Befriedigung. Man muss klein anfangen und dann Schritt für Schritt aus seiner Komfortzone rausgehen. Gleichzeitig muss man seine Grenzen kennen, damit man sich nicht umbringt. Wir bilden uns auch ständig weiter, was Lawinen angeht.

Ich wollte immer an die Spitze. Heute finde ich es aber übertrieben, wenn bei Contests in Alaska zehn Helikopter auf den Berg fliegen. Das ist nicht gerade umweltfreundlich. Ich bin halber Inder. Im Herkunftsland meines Vaters gibt es viel Umweltverschmutzung. So habe ich schon früh mitgekriegt, wie schlecht die Menschen mit der Natur umgehen. Wir im kleinen Österreich können nicht viel verändern, aber jemand muss damit beginnen.

Ich lebe im Jetzt. Meine Schwester ist vor drei Jahren gestorben. Sie war 24 und hat in London studiert. Sie hatte einen Herzfehler und wusste, dass es irgendwann passiert. Sie ist schlafen gegangen und ist nicht mehr aufgewacht. Ich bin dann in den Himalaya gereist und habe ihre Asche verstreut. Ich wollte sie der Natur zurückgeben.

Die besten Momente müssen nicht spektakulär sein. Wir können hier sitzen und gut essen. Danach können wir gesättigt wieder Skifahren gehen. Das Schönste ist, wenn man sich mit seinen Freunden über einen guten Tag freuen kann.“

 

Benjamin Kalra, Freerider und Model

 

Benjamin gehört zu den hoffnungsvollsten Freeride-Nachwuchstalenten aus Tirol. In seinen bisherigen Contestsaisonen hat er es mehrmals aufs Stockerl der Österreichischen Meisterschaften geschafft. Der 24-jährige ist auch in zahlreichen Freeride-Filmen vertreten und reist für Dreharbeiten durch die Welt.

 
Fieberbrunn
Benjamin Kalra, © Tirol Werbung/Bert Heinzlmeier
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