Barocke Perle im Inntal: Mit seinen knapp 9.700 Einwohnern gehört Imst zu…
Ask a local: Einheimischen-Tipps aus Imst
Wo kann man besonders gut essen? Welche Ausflugsziele lohnen sich? Welchen Gipfel muss man unbedingt bezwingen? „Ask a local“ ist eine Serie, in der uns Einheimische ihre Lieblingsplätze in ihrem Heimatort verraten. Heute an der Reihe: Belinda Haidegger aus Imst.
Audio: Belinda Haidegger über ihren Heimatort Imst.
Tipp 1: Erkundungstour durch das Zentrum
Belinda Haidegger vor dem „Lebensmittelpunkt“ in der Imster Kramergasse.
Der historische Stadtkern von Imst mit seinen barocken Bürgerhäusern ist immer einen Besuch wert. Für eine Erkundungstour würde ich Freitag oder Samstag empfehlen. Vor allem in der „Kramergasse“ gibt es viele interessante Läden. Eine meiner Favoriten ist die Buchhandlung „Wiederlesen“, in der man gebrauchte Bücher ausleihen oder günstig kaufen kann.
Alte Gebäude und verwinkelte Gassen warten im Zentrum von Imst. Foto: Bernhard Aichner
Ich selbst bin im „Lebensmittelpunkt“ aktiv, hier kann man regional produzierte Lebensmittel wie Eier, Gemüse oder Fisch kaufen. Frühstücken gehe ich gerne in die Konditorei Regensburger, dort gibt es auch sehr gute Kuchen. Zum Abendessen ist die „Brasserie Brucknerei“ ein super Tipp. Marcel Bruckner macht alles selbst und verwendet ausschließlich regionale Zutaten. Das Lokal hat nur ganz wenige Plätze, ihr müsst deshalb unbedingt vorher reservieren.
Tipp 2: Kunststraße Imst
Würfelinstallation von Alfred Resch-Diaz in der „Kunststraße Imst“.
Am besten an Imst finde ich das rege Kulturleben. Im Sommer gibt es immer die „Sommerfußgängerzone“ mit kostenlosen Konzerten und kulinarischen Märkten. In der Vorweihnachtszeit haben wir die „Kunststraße Imst“. An insgesamt 37 Standorten gibt es Galerien, Konzerte und einfach alles, was mit Kunst zu tun hat. Die Veranstaltung hat sich zu einer Bühne für Tiroler Nachwuchskünstler gemausert. Wer Hunger bekommt, kann einen Abstecher zum Imster Christkindlmarkt machen und einen Kiachl genießen.
Tipp 3: Imster Schemenlaufen
Imster Schemenlaufen. Foto: Bernhard Aichner
Alle vier Jahre findet am Faschingssonntag das große Schemenlaufen mit wunderschönen Masken und Kostümen statt. Der Brauch geht bis ins 16. Jahrhundert zurück und zählt zum Kulturerbe der UNESCO. Das Ritual wird von Generation zu Generation weitergegeben. Ich darf als Frau leider nicht mitmachen, aber ich schaue mir den Umzug sehr gerne an. Wenn Fasnacht ist, dann ist Imst im Ausnahmezustand und alle machen Party. Wer mehr über die alte Tradition erfahren will, sollte ins „Haus der Fasnacht“ gehen. Das Museum ist ganzjährig geöffnet und dort gibt es interessante Masken, alte Fotos und historische Filme zu sehen.
Tipp 4: Rodelpartie von der Latschenhütte
In Imst gibt es zwei Naturrodelbahnen. Foto: Martina Wiedenhofer
Auch die Natur rund um Imst ist einen Ausflug wert. Im Winter gehe ich mit meinen Freunden gerne Rodeln. Wir haben zwei Naturrodelbahnen, eine davon ist die Rodelbahn Latschenhütte. Durch den Ortsteil Rastbichl führt die Straße zum Hahntenjoch. In einer Kurve liegt ein großer Parkplatz, das ist der Startpunkt für den Aufstieg. Dann geht ihr etwa 2 Stunden lang einen wunderschönen Waldweg entlang. Ihr kommt an der Obermarkteralm vorbei, das Ziel ist aber noch weiter oben.
Knapp über der Waldgrenze hat man einen super Blick auf Imst und in Richtung Pitztal. Auf 1.623 Metern liegt die Latschenhütte. Sie ist sehr urig und dort gibt es den besten Kaiserschmarren der Welt. Die Familie Nothdurfter bewirtschaftet die Alm mit viel Herzlichkeit und ich fühle mich dort immer wie daheim.
Nach der wohlverdienten Stärkung kommt das Adrenalin. Die Rodelbahn ist 6 Kilometer lang und gut präpariert. Je nach Geschwindigkeit ist man 30 bis 45 Minuten bergab unterwegs. Beleuchtung gibt es keine, wenn ihr also eine abendliche Rodelpartie vorhabt, bitte unbedingt eine Stirnlampe mitnehmen. Besonders schön ist dieser Ausflug bei Vollmond. Wenn ihr selbst keine Schlitten habt, könnt ihr diese beim Skiverleih Hoch-Imst ausleihen.
Rodelbahn Latschenhütte
Ausgangspunkt: Ortsteil Rastbühel/Imst
Ziel: Latschenhütte
Gehzeit: ca. 2 Stunden
Rodelzeit: 30-45 Minuten
Länge der Rodelbahn: 6 km
Höhenunterschied: 600 Meter
Charakter: lange aber eher leichte Naturrodelbahn
Tipp 5: Winterwanderung ins Gurgltal
Winterwanderung im Gurgltal. Foto: Belinda Haidegger
An schönen Wintertagen spaziere ich sehr gerne entlang des Pigerbachs ins Gurgltal. In der kalten Jahreszeit ist es dort unberührt und meistens kommen einem nur ein paar Pferde entgegen. Kutschenfahren könnt ihr übrigens im Tourismusbüro von Imst buchen. Ich liebe den weiten Blick auf das Tschirgant-Massiv und die Berge rundherum. Eine Besonderheit sind die vielen verstreuten Heustadel im Talboden.
Das Gurgltal war im Mittelalter auch ein wichtiges Bergbaugebiet. Ich gehe meistens 1,5 Stunden taleinwärts bis zur Knappenwelt Tarrenz, Das ist ein schönes Freilichtmuseum zur Bergbau-Geschichte, es ist allerdings nur von Mai bis Oktober geöffnet. Aufwärmen könnt ihr euch dann gleich nebenan in Happi’s Hütte. Dort gibt es deftige Köstlichkeiten wie Grammelschmalzbrot, Kaspressknödel oder frische Hauswurst.
Winterwanderung Gurgltal
Ausgangspunkt: Parkplatz Farbikstraße Imst
Ziel: Happi’s Hütte
Gehzeit: ca. 1,5 Stunden
Charakter: Gemütliche Winterwanderung im flachen Gelände