Allround-Talent Wasser: die schönsten Kneippanlagen in Tirol
Im Wasser liegt Heil; es ist das einfachste, wohlfeilste und – recht angewandt – das sicherste Heilmittel.
– Sebastian Kneipp
1. Kneippanlage „Frauenbrunnen“in Tarrenz
Bekannt ist die Kneippanlage „Frauenbrunnen“, die direkt am Gurgltal-Radweg liegt, wegen seines radonhaltigen Wassers. Radon ist ein biologisches, radioaktives Gas, das durch den Zerfall von Uran entsteht und grundsätzlich überall, sowohl in der Erde als auch in der Luft, nachweisbar ist. Die energiereichen Alphastrahlen des Radons sollen vor allem bei Hautunreinheiten und Rheuma helfen, da es entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte im Körper auslöst.
2. Kneippanlage Scharnitz
Am Eingang des Karwendels, zwischen Isarsteig und Kreidegraben, liegt die Kneippanlage Scharnitz. Ein Armtauchbecken und Entspannungsliegen laden zur Regeneration ein und bieten Erholung nach einer anspruchsvollen Wandertour. Das große Tretbecken ist gefüllt mit Steinen aus der Isar. Viele Millionen Jahre dauerte die Reise der Isarsteine: Gletscherbewegungen und die Brandung des Urmeeres formten ihr Äußeres. Sind die Steine nass, zeigen sie ihr wahres Äußeres und leuchten in allen erdenklichen Farbtönen – eine Wohltat auch für’s Auge.
3. Kneippanlage Kronburg
Zwischen dem Gasthof und dem Klösterle der Kronburg befindet sich das neu gestaltete Kneipp-Labyrinth. Die Kneippanlage bezieht ihr Wasser direkt aus der eigenen Quelle. Nach einer Abkühlung im Kneippbecken, geht es barfuß durch das Labyrinth: Barfußgehen sorgt nämlich für eine Stärkung der Unterleibsorgane, von Sehnen und Bänder, beugt Plattfüßen vor und dient dem Stressabbau. Ein Bad im Armbecken ist auch zu empfehlen: Ein kaltes Armbad gilt als natürlicher Wachmacher und ließe sich auch als gesunde Tasse Kaffee bezeichnen.
4. Kneippanlage Salzbach in Leutasch
Die Kneippanlage Salzbach zielt mit seinem „Wellnessbereich“auf die Ausgeglichenheit von Körper und Geist ab. Die Wassertemperatur der Kneippanlage liegt unter 18 Grad Celsius und eignet sich deshalb hervorragend zum Wassertreten. Wassertreten regt den Kreislauf an, stärkt das Immunsystem und hilft bei Migräne. Neben einer Kneippanlage gibt es auch einen Barfußweg, der den Tastsinn und das Gleichgewicht trainieren sowie die Bein- und Fußmuskulatur stärken. Eine Wasserspielanlage mit Wasserspielrad und Pumpbrunnen bringt auch den kleinen Gästen das Element Wasser näher.
5. Kneippanlage Zammer Lochputz
Einen halben Tag benötigt das Wasser des Lötzbaches, um sich von der Quelle auf der Hochalm durch die sogenannte Zammer Lochputz Schlucht bis hin zur Kneippanlage zu schlängeln. Das kühle Wasser im Tretbecken verspricht rasche Erfrischung nach einer Wanderung durch die Schlucht und hilft bei Abgeschlagenheit und Müdigkeit.
6. Kneippanlage Kufstein
Die Kneippanlage liegt inmitten des Kufsteiner Naherolungsgebiets, am Rande des Naturschutzgebietes Wilder Kaiser. Neben dem geräumigen Trettbecken und dem Sensorikweg befindet sich ein Motorikpark mit 18 Stationen. 33 kreative Übungen helfen dabei sowohl Kleinkind als auch Senioren sportliche Leistungen zu maximieren. In der Dehnoase werden durch gezielteÜbungen die Beweglichkeit und die Gelenkigkeit verbessert.
7. Das Kneipp-Badl in Telfs
Die Kneippanlage befindet sich direkt beim Landgasthof Ropferstubm in Buchen bei Telfs und wird mit Wasser aus der eigenen Quelle gespeist. 4 Tretbecken, 2 Armbäder und eine schwebende Ruheplattform mitten im Wald tragen zu einer optimalen Erholung bei.
Kräuterpfarrer, Wasserdoktor…Wer war Sebastian Kneipp?
Seine bewegte Lebensgeschichte begann 1821. Genauer gesagt am 17. Mai 1821, als Sebastian Kneipp als Sohn eines bayrischen Webers das Licht der Welt erblickte. Früh äußerte er den Wunsch, Geistlicher zu werden. Während seines Studiums erkrankte er an Tuberkulose – damals noch eine unheilbare Krankheit. Durch Zufall stieß er auf das Buch des Arztes Johann Siegmund Hahn, das von der Heilkraft kalten Wassers handelt. Beeindruckt von den darin angeführten Ergebnissen, begann Sebastian Kneipp einen Selbstversuch in der kalten Donau. Ein kurzes, kaltes Bad und anschließend ein Sprint: Nach mehreren Anwendungen verbesserte sich sein Gesundheitszustand stetig, bis er mit 31 Jahren schließlich vollständig geheilt war. Sebastian Kneipp vertiefte daraufhin seine Erkenntnisse zur Heilkraft des Wassers und begann, selbst Patienten zu behandeln. Selbst bei einer an Maul- und Klauenseuche erkrankten Rinderherde hatte er mit seinen Wasseranwendungen Heilungserfolge erzielt. Im Zuge seiner Forschung entwickelte er ein Gesundheitskonzept für Geist und Seele, das bis heute noch Anwendung findet.