10 Plätze in Tirol, die ihr 2020 unbedingt besuchen müsst
1. Kufstein: Schneerosen-Show am Stadtberg
Kategorie: Wandern
Beste Zeit: Anfang März
Region: Kufstein
Der Sommer entsendet die erste Almrose, die mit ihren Freunden in der Folge ganze Berghänge zum Leuchten bringt. Der Herbst verfärbt den ersten Bergahorn, der die Fotografen am Ahornboden in Ekstase versetzt. Und der Winter schickt die erste Schneeflocke, die es bis ins Tal herunter schafft. Jede Jahreszeit hat seinen Botschafter, um lauthals zu verkünden: „Hey Leute, es ist so weit, ich bin da!“ Der Frühling geht etwas diskretet vor. Fast unbemerkt schafft es am Kufsteiner Stadtberg eine vorschnelle kleine, grün-weiße Schönheit durch die Schneedecke und reckt ihr zartes Haupt zögerlich empor. Die ersten warmen Sonnenstrahlen beenden ihre Einsamkeit und eine Delegation von tausend Schneerosen unterstützt sie fortan bei der Vertreibung des Winters am Fuße des Wilden Kaisers. Die Vorblüherin wirkt jetzt gar nicht mehr verschlafen und ängstlich, sondern stark und stolz. Stolz kann sie auch sein. Denn mittlerweile hat man den Frühlingsbotschaftern am Kufsteiner Stadtberg einen eigenen Weg gewidmet. Am Stadtberg gibt es sogar ein ganzes Schneerosen-Wegenetz. Die Runde von der Duxeralm über das Berghaus Aschenbrenner solltet ihr auf jeden Fall einbauen. Hier ist die Schneerosen-Show am eindrucksvollsten! – Jannis Braun
2. Guatz Essen in Stumm: Vegetarische Küche auf top Niveau
Kategorie: Kulinarik
Beste Zeit: das ganze Jahr
Region: Zillertal
Der ehemalige Ultramarathon Läufer Peter Fankhauser hat 2018 den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und seinen Traum von einem eigenen Restaurant verwirklicht. In Fankys Küche in Stumm kommen nur vegetarische Produkte, frisch gepflückt aus dem hauseigenen Permakultur Garten oder bezogen aus der Region, auf den Tisch. Dieses Konzept ist für manch „eingefleischten“ Zillertaler noch immer bizarr. Doch 25 Jahre Gastronomieerfahrung schmeckt man. Peter hat sich in den besten Häusern im In- und Ausland sein Koch- und Patissier- Können angeeignet. Vegetarische Küche auf top Niveau mit ganz viel Kreativität und Liebe zubereitet, überzeugt bestimmt auch alle Nicht-Vegetarier. – Anna Lang
3. Zireiner See: Alpine Abkühlung
Kategorie: Wandern
Beste Zeit: Juni – September
Region: Alpbachtal
Einen meiner absoluten Kraftplätze und ein landschaftliches Highlight stellt für mich der Zireiner See im Rofangebirge dar. Der Aufstieg zum See lässt sich bequem mit der Rofanseilbahn vom Achensee aus verkürzen. Mit der folgenden Wanderung über den Schafsteigsattel und dem Abstieg über den Schaftsteig erreicht ihr dann das Bergjuwel. Ein Sprung in das eiskalte Wasser erfrischt und der Blick auf die so genannten Schokoladetafeln, einem Klettergebiet mit unzähligen Kletterrouten, lässt einen ins Schwärmen geraten. Der doch recht lange Abstieg nach Kramsach lässt sich mit einem Abstecher auf die Bayreuther Hütte gut aushalten und rundet einen gelungen Tag in den Brandenberger Alpen ab. – Michael Walzer
4. Huber Bräu Turmstüberl: Bierverkostung mit Aussicht
Kategorie: Kulinarik
Beste Zeit: ganzjährig
Region: Kitzbüheler Alpen St. Johann
Etwas im Schatten der Promi-Stadt Kitzbühel liegt die Marktgemeinde St. Johann in Tirol. Eines ihrer Wahrzeichen ist der 27 Meter hohe Turm der Familienbrauerei Huber, wo in vierter Generation Bier gebraut wird. Die Spezialitäten sind mehrfach preisgekrönt und nur in der Region um St. Johann erhältlich. Im obersten Stock kann man sich durch das Sortiment kosten: Von Zwickelbier über Weizenbier bis hin zu saisonalen Starkbieren. Mit Blick auf den Wilden Kaiser und das Kitzbüheler Horn schmeckt der Gerstensaft gleich noch einmal so gut. Als Ergänzung wird deftige Tiroler Hausmannskost serviert. Die Bedienung ist freundlich und die Portionen sind größer als der Durchschnittshunger. Für Vegetarier ist die Auswahl eingeschränkt, aber mit Liptauer, Käsekrapfen und Gemüseschnitzel sollten auch sie glücklich werden. Brauereichef Günther Huber mag es ursprünglich – so sind keine Reservierungen möglich und bezahlt wird in bar. – Klaus Brunner
5. Pfeishütte im Karwendel: Der Alltag bleibt im Tal zurück
Kategorie: Wandern
Beste Zeit: Mitte Juni – Anfang Oktober
Region: Innsbruck
Durchatmen, ankommen, abschalten. In Kombination mit sportlicher Aktivität? Genau danach sehne ich mich nach einer Arbeitswoche. Auch dieses Jahr steht die Feierabendtour inklusive Übernachtung auf der Pfeishütte (1.922 Hm) auf meiner Wander-Bucketlist. Mit der Nordkettenbahn geht’s aufs Hafelekar (2.269 Hm). Somit wären die meisten Höhenmeter schon mal bequem überwunden. Bis zur Pfeishütte sind es entlang des Goethewegs noch 220 Höhenmeter bergauf. Je nach Motivation kann man sich im Gipfelbuch der Mandlspitze eintragen – für mich ein must-do! Die Ausblicke auf Innsbruck und das Inntal auf der einen, ins Karwendelgebirge auf der anderen Seite der Nordkette sind spektakulär. Mit jedem Schritt lasse ich den Alltag im Tal ein bisschen mehr zurück. Angekommen bei Vroni und Michl auf der Sonnenterrasse der Pfeishütte bestaune ich den Sonnenuntergang. Ab in die Hängematte – dort heißt es dann nur mehr durchatmen, ankommen, abschalten. – Julia Müller
6. Serfaus-Fiss-Ladis: Auszeit im Familienparadies
Kategorie: Familie
Beste Zeit: Sommer
Region: Serfaus Fiss Ladis
Vor zwei Jahren waren wir schon mal eine Woche in der Familienregion und es ist klar: wir müssen wieder hin, denn seither liegen mir die Kinder in den Ohren, wie toll und unvergesslich die Tage dort waren! Das Angebot in Serfaus-Fiss-Ladis ist so groß, dass wir damals gar nicht alles ausprobieren konnten, was wir natürlich nachholen müssen :-). Generell kann ich jedem, der mit den Kindern allein auf Urlaub fährt, die Familienregion empfehlen – zum Einen wegen der tollen Kinderbetreuung, die einem auch mal ein paar Stunden oder gar einen ganzen einen Tag zum Verschnaufen verschafft, und zum Anderen, weil es so viele tolle Erlebnismöglichkeiten gibt, dass die Zeit wie im Flug vergeht und viele Qualitätsmomente mit den Kindern garantiert sind. Kostenmäßig gehört Serfaus-Fiss-Ladis sicher nicht zu den günstigsten Regionen, aber wer in einem der drei Orte bucht, bekommt die Super.Sommer.Card gratis dazu und kann damit alle Bergbahnen, die Kinderbetreuung, den Wanderbus und zahlreiche Attraktionen kostenlos nutzen. Und wer sich früh genug dran ist, kann auch leistbare Ferienwohnungen finden. – Julia König
7. Greizer Hütte im Zillertal: Dem Gletscher entgegen wandern
Kategorie: Wandern
Beste Zeit: Mitte Juni – Anfang Oktober
Region: Zillertal
Eine der für mich am schönsten gelegenen Wanderziele ist die Greizer Hütte in den Zillertaler Alpen. Dieses Jahr habe ich es erst relativ spät und schon mit erstem Schneefall auf die Hütte geschafft. Ich empfehle aber, im Juli oder August der Greizer Hütte einen Besuch abzustatten. Von Ginzling aus geht es in ca. 4 Stunden über den Floitengrund zur Greizer Hütte, von der Tristenbachalm schafft man es in ungefähr 3 Stunden. Rund zwei Drittel des Weges könnt ihr hier gemütlich gehen, zum Schluss geht es dann aber nochmal steil hinauf zur Hütte. Nach dem langen Aufstieg oben angekommen werdet ihr aber mit einem atemberaubenden Ausblick auf den Gletscher – den Floitenkees – belohnt. Bei den Wirten Herbert und Irmi seid ihr sehr gut aufgehoben. Für mich ein Muss auf der Hütte: Irmis Blaubeerschmarren und der (jeden Tag frisch gebackene) Kuchen.
Für eine Tagestour solltet ihr zeitig starten, ihr könnt aber auch auf der Greizer Hütte übernachten und am nächsten Tag weiter zur Berliner oder Kasseler Hütte wandern. Die Greizer Hütte liegt übrigens auch auf dem Berliner Höhenweg, einem der spektakulärsten Weitwanderwege Tirols. – Theresa Schuler
Foto: Lisa Schneeberger
8. Kitzhof in Kitzbühel: Eine Auszeit im November
Kategorie: Wellness
Beste Zeit: Herbst
Region: Kitzbühel
Es gibt eine Zeit im Jahr, die für mich das Beste an Luxus, Verwöhnen und Erholung bietet: der November. Warum? Nachdem die Wärme des Sommers fast vergessen ist und der nächste Urlaub noch weit entfernt scheint, muss ich mich zwischenzeitlich belohnen. Womit? Das Hotel Kitzhof in Kitzbühel. Es ist luxuriös, modern und gemütlich, der Wellnessbereich ist fantastisch und lässt die nahende Kälte etwas milder erscheinen. Nebenbei noch ausgezeichnetes Essen und jetzt das Beste: im November hat man fast alles für sich alleine, zahlt noch dazu um einiges weniger und Ausflüge in die Stadt Kitzbühel oder entlang angenehmer Wanderstrecken sind so kontemplativ, dass man fast vergisst, in einem der begehrtesten Orte in den Alpen zu sein. Im Frühjahr nach den Osterfeiertagen verspreche ich denselben Wohlfühlfaktor. Aber bitte nicht zu oft weitererzählen ? – Eckard Speckbacher
9. Leutasch: Langlaufen auf dem Sonnenplateau
Kategorie: Langlaufen
Beste Zeit: Anfang Januar – Mitte März
Region: Seefeld
Wie könnte man besser ins neue Jahrzehnt gleiten als auf zwei Langlaufskiern und inmitten einer verschneiten Winterlandschaft… Für mich gehört 2020 jedenfalls die ein oder andere Langlaufeinheit in Leutasch dazu. Zwei Loipen dürfen dabei keinesfalls fehlen: Ganz besonders freue ich mich auf die idyllische Muggenmoosrunde (A4), nicht zuletzt dank der traumhaften Ausblicke auf die Hohe Munde und der flachen, sanften Passagen, die sich auch für Genusslangläufer super eignen. Und später, am besten im März, wenn die Temperaturen schon wieder steigen, bin ich sehr gerne auf den Loipen Richtung Unterleutasch (A7, A9) unterwegs. Auch, wenn sich die Kilometer zurück zugegebenermaßen mal ziehen können, lohnen sich die Skating- oder Klassik-Einheiten (beides ist möglich) spätestens dann, wenn man bei Polis Hütte in der Gasse vorbeikommt. Eine Einkehr ist für mich bei längeren Langlaufrunden ein absolutes Muss: Entspannen in den großzügigen Liegestühlen auf der Terrasse, die Märzensonne ins Gesicht scheinen lassen, die vorbeikommenden Langläufer beobachten und einen frischen, hausgemachten Kuchen probieren – besser geht nicht. – Martina Nairz
10. Gasthof Wegscheid – Wo sich Charme und Backkunst verbünden
Kategorie: Kulinarik
Beste Zeit: Sommer wie Winter
Region: Kelchsau, Hopfgarten
Als ich im letzten Winter mit meinem Freund ein Skitourenwochenende auf der Neuen Bamberger Hütte im Kurzen Grund gebucht hatte, wären SIE und ER uns fast zum Verhängnis geworden. Sie? Das sind die Kuchen im Gasthof Wegscheid… Er? Das ist Friedl, Wirt des Hauses und Verbündeter der Kuchen. Charme und Backkunst – gefährliche Mischung. Eigentlich war der Gasthof Wegscheid nur der Ort, an dem wir unser Auto abstellen wollten. Er wurde dann zu dem Ort, an dem wir uns von der Sacherschnitte über den Apfelstreuselkuchen bis zur Maronitorte und allen Versuchungen, die Friedl sonst noch eingefallen sind, durchprobierten. Wir konnten uns dann doch noch losreißen und sind rechtzeitig zu unserem eigentlichen Ziel aufgebrochen (Die Neue Bamberger Hütte ist übrigens nicht minder empfehlenswert). Friedl meinte, wir solltem im Sommer auch einmal vorbeischauen, da sei es genauso schön. Könntet ihr dem Ruf widerstehen? – Manuela Staud
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