Früher hat meine Mama immer gesagt, dass ich morgens etwas Gescheites essen…
Frühstücken in Innsbruck
Der Schriftsteller Heinrich Spörl schrieb über die schönste aller Mahlzeiten ganz zurecht: „Beim Frühstück ist man ausgeruht und jung, hat sich noch nicht geärgert und ist voll neuer Hoffnungen und Pläne.“ Und was man dabei genießen kann, soll auch nicht unerwähnt bleiben!
Heißer Kaffee, knuspriges Brot, das nach Backstube duftet. Dazu Butter, ein Potpourri an hausgemachten Marmeladen, ein weichgekochtes Ei oder doch lieber Rührei mit Speck? Frisch gepresster Orangensaft, feinster Schinken und dünne Käsescheiben. Ein Gläschen Prosecco dazu...eben alles, was man braucht, um gut in den Tag zu starten. Und ganz egal, ob nun um acht Uhr morgens oder um elf Uhr vormittags, wo das Frühstück in seine gemütlichste Form (nämlich den Brunch) übergeht: in Innsbruck bieten viele Lokale und Cafés außergewöhnliches Frühstück an. Einige davon möchte ich euch in meinem Blog vorstellen.
Das Lavendel – lilafarben den Tag beginnen
© Lavendel Bar-Bistro – Cafe
Das Lavendel könnte auch „Lila“ heißen. Nette Details in Lila, von der Serviette bis zu den Blumen. Trotzdem ist es nicht zu viel, es ist sehr gemütlich und hell, nicht zuletzt durch die raumhohen Fenster. Morgens gibt es extra für das Frühstück gedeckte Tische, die wie Separees wirken, weil die Lehnen der Sitzbänke sehr hoch sind. Hier muss man bei persönlichen Gesprächen nicht flüstern. Ein nettes Detail ist die Frühstückskarte, die keine Karte ist, sondern eine Zeitung mit allerhand interessanten Informationen.
Und das Frühstücksangebot kann sich sehen lassen! Für jeden Geschmack und beinahe jede Ernährungsform gibt es hier ein Pauschalangebot – vom klassischen Hausfrühstück mit allem bis zum veganen Angebot mit Rohkost und Humus. Aber auch für bestimmte Verfassungen gibt es genau das Richtige. So bietet zum Beispiel das „Katerfrühstück“ nicht nur einen „Reparatur-Prosecco“, sondern auch mit Lachs und Teufelsroller genau jene deftigen Speisen, auf die man in solch einer Situation Lust hat.
Meine Empfehlung auf der Frühstückskarte: Wrap gefüllt mit Rührei, Tomaten, Mozarella und Basilikum
Getränketipp: Klarer Kopf Smoothie mit Gurke, Minzblättern, Limettensaft und Datteln
Mein Tipp, weil: es ein Lokal mit Wohlfühlgarantie ist.
Schmeckeria in Innsbruck
© Schmeckeria
Die Schmeckeria liegt am hübschen Sonnenburgplatz im Innsbrucker Stadtteil Wilten. Drinnen herrscht Vintage-Chic, draußen lädt ein städtischer Gastgarten zum Verweilen. Hier lassen sich vor allem (aber nicht nur) jene nieder, die gerne vegetarisch oder vegan frühstücken und Wert auf regionale Produkte legen. Obst, Gemüse, Eier und Kräuter kommen von Bauernhöfen aus der Umgebung, der Kaffee in drei verschiedenen Röstungen von den Unbound Coffee Roasters aus Wattens. Da saisonal gekocht wird, gibt es auf der Speisekarte auch immer wieder etwas Neues zu entdecken. Das Angebot reicht vom Brotkorb mit Butter über Pancakes bis zum Griechischen Joghurt mit Granola, frischen Beeren, Honig und Nüssen. Wer sich da nicht entscheiden kann (und Hunger mitgebracht hat) wählt am besten die Tapas Schmeckeria für zwei Personen.
Meine Empfehlung auf der Frühstückskarte: Hausgemachter Hummus mit Gemüsesticks und Röstbrot
Getränketipp: Frischer Minismoothie
Mein Tipp, weil: das Frühstück hier am Wochenende bis in den Nachmittag hineinreicht.
Das Schindlers – frühstücken mit Stil
© Das Schindler
Die Räume des Schindlers, das ein echtes Traditionshaus im Herzen Innsbrucks ist, sind edel und gediegen. Die großen Fenster zur Maria-Theresien-Straße lassen viel Licht in die hellen Räume und obwohl sich das Lokal mitten im Trubel der Innenstadt befindet, bleibt die Hektik draußen. Zum Tisch wird man von der freundlichen Bedienung begleitet. Kurzum: Hier fühlt man sich schon besonders, sobald man das Café betritt.
Jeden Samstag wird im Schindlers auch Frühstück angeboten. Von Oeuf Benedictine über Omelette mit Schinken, Tiroler Speck, Käse, Tomaten oder Kräutern oder French Toast bis zu Beef Tartare: Was hier auf den Tisch kommt, wird nicht nur frisch zubereitet und geschmackvoll serviert, sondern kommt auch aus der Region und entspricht höchsten Qualitätskriterien. Ein Glück, dass man sich mit den verschiedenen mehrgängigen Frühstücksmenüs auch quer durch die Karte kosten kann!
Meine Empfehlung auf der Frühstückskarte: 5-Gänge-Frühstücksmenü "Der kleine Luxus"
Getränketipp: Glas Moët Champagner "Rosé"
Mein Tipp, weil: man sich ja sonst nichts gönnt. Sag ich mir halt immer.
Die Faktorei – Qualität hat einen neuen Namen
© Faktorei Hotel & Café
Die Faktorei ist hell, modern und sehr gemütlich, die Inneneinrichtung innovativ mit netten Details. Gleich aufgefallen ist mir beispielsweise ein alter Schrank im Landhausstil mit vielen kleinen Fächern, den ich persönlich sehr schön finde. Das Café gehört zum gleichnamigen Boutiquehotel, dessen Gäste hier auch à la carte frühstücken. Man fühlt sich individuell betreut, nicht zuletzt durch die sehr freundliche und aufmerksame Bedienung. Zur Straßenseite gibt es einen kleinen sonnigen Gastgarten, so dass man bei schönem Wetter auch draußen frühstücken kann - der Verkehr wird durch eine Holzwand abgeschirmt.
Das Frühstück in der Faktorei lässt keine Wünsche offen, schließlich werden einige (auch vegetarische und vegane) Optionen angeboten: Vom kleinen "Walk-in" mit Brot, Butter und zwei Zutaten nach Wahl über "Der schnelle Franzose" mit Croissant, Butter und Marmelade bis hin zum beliebten "Faktorei-Frühstück" mit hauchdünnem Schinken, Käse, Ei, hausgemachten Aufstrichen und vielen mehr. Besonderes Highlight sind die Marmeladen, die nicht nur so schmecken wie von Oma selbstgemacht, sondern es auch sind. Und dass alles, was serviert wird, regional und von höchster Qualität, meistens sogar Bio, ist. Die Frühstückskarte wird übrigens immer wieder an die Saison angepasst - man darf sich also überraschen lassen.
Meine Empfehlung auf der Frühstückskarte: Faktorei-Frühstück: Etagère mit selbstgemachten Aufstrichen und Belägen
Getränketipp: Mimosa
Mein Tipp, weil: hier Qualität und Ambiente gleichermaßen für Wohlbefinden sorgen.
Café Sailer – noch besser als man denkt
© Café Sailer
Das Café Sailer befindet sich in einer kleinen Seitenstraße am Stadtrand Innsbrucks und überrascht durch die moderne Innenarchitektur - hier nimmt man gerne Platz! Der Gastgarten mit der urigen Kastanie in seiner Mitte ist eine kleine grüne Oase, in der es sich gerade an warmen Tagen wunderbar genießen lässt. Hier trifft man Businessleute mit ihren Laptops gleichermaßen wie Freundinnen beim gemütlichen Vormittagsratscher. Die Frühstückskarte ist konzentriert, bietet aber für jeden Geschmack etwas und die Produkte kommen in sehr guter Qualität, die man auch schmeckt. Und das Beste: man kann das Frühstück während der gesamten Öffnungszeit bestellen!
Meine Empfehlung auf der Frühstückskarte: Zu zweit hingehen und das Frühstück Express und das Frühstück Express pikant miteinander teilen
Getränketipp: Cafe Mandel (Flavoured Coffee)
Mein Tipp, weil: die Pauschalangebote sehr gut zuammen gestellt sind und kaum Wünsche offen lassen.
Das Hotel Nala – für Frühaufsteher
© NALA individuellhotel
Dass viele Köche nicht immer den Brei verderben, ist im Nala auch architektonisch bewiesen: eine Reihe von Künstlern und Designern haben das Haus zu etwas ganz Besonderem gemacht. Modern, außergewöhnlich, überraschende Elemente. Allein die Architektur und der schöne Garten sind einen Besuch wert. Aber eben nicht nur! Parmigano, Mortadella, Rühreier, hausgebeizter Lachs mit frischen Orangen, selbst gebackenes Brot, hausgemachte Aufstriche und noch viel mehr sind appetitlich am Buffet angerichtet. Süßes gibt es auch, hab ich aber nicht probiert, ich mag’s lieber würzig. Der Honig kommt direkt aus den Waben und der frische Naviser Apfelsaft aus dem Fass schmeckt köstlich! Espresso, Cappuccino und Latte Macchiato (auch mit pflanzlichen Milchalternativen) so viel man möchte...Schlemmerherz, was willst du mehr?
Meine Empfehlung: Den Wecker rechtzeitig stellen: das Frühstück wird ab 06:30 Uhr serviert.
Getränketipp: Apfelsaft aus Navis
Mein Tipp, weil: man hier beim Schlemmen ins Staunen kommt.
Das Penz Hotel – über den Dächern Innsbrucks
© The PENZ Hotel - Katharina Eder
Es ist etwas ganz Besonderes, im „The PENZ Hotel“ zu frühstücken. Zum einen hat man einen atemberaubenden Blick über die Stadt und zum anderen ist das Angebot so vielfältig, dass man ganz spontan entscheiden kann, auf was man gerade Lust hat. Die Spezialitäten reichen von klassischen Frühstückszutaten wie Wurst und Käse, Marmelade und Eierspeisen über raffinierte Aufstriche, Antipasti, Pasteten, Terrinen bis hin zu Fischspezialitäten. Auch Veganer:innen kommen hier voll auf ihre Kosten und das liegt nicht nur an den vielen frischen Früchten, die das Buffet abrunden!
Meine Empfehlung auf der Frühstückskarte: Das hausgemachte Birchermüsli
Getränketipp: erst Cappuccino, dann Prosecco
Mein Tipp, weil: das reichhaltige und außergewöhnliche Angebot seinesgleichen sucht.
Das Manna Delikatessencafé – mitten im Zentrum
© MANNA Innsbruck Delikatessencafé
Das Manna Innsbruck Delikatessencafé im denkmalgeschützten Haus ist lang und schmal. Natürliches Licht kommt im hinteren Bereich von oben, die Decke ist verglast. Etwas dunkel ist es trotzdem, aber es wirkt nicht beengend. Man sitzt durchaus gemütlich. Es gibt auch einen Gastgarten auf der Maria-Theresien-Straße. Die Bedienung ist freundlich und aufmerksam.
Das Manna bietet mehrere Frühstücksvarianten an, unter anderem auch zwei verschiedene vegane Frühstücksversionen mit Hummus bzw. Avocado-Mousse. Ein ganz normales Wiener Frühstück gibt es natürlich ebenso wie Müsli-Frühstück oder klassischen Ham&Eggs. Wer sich nicht entscheiden mag, wählt das Manna Frühstück mit Räucherlachs, Rührei und Pancakes.
Meine Empfehlung auf der Frühstückskarte: Frühstück mit Avocado-Ei
Getränketipp: frisch gepresster Orangensaft
Mein Tipp, wenn: man sich morgens vor dem Shoppen stärken will.