Welcher Wandertyp bist du?
So reich wie die Tier- und Pflanzenwelt in den Bergen Tirols ist, so bunt sind auch die Typen, die sich dort tummeln. Der eine sucht nach Menschenleere, der andere nach dem perfekten Panorama zur Selbstinszenierung und der nächste einen ausgesetzten Grat, um seine Grenzen auszuloten. Auch Genießer, die besonders Kaspressknödel und Kaiserschmarren am Berg schätzen, sowie ambitionierte Hightech-Freaks trifft man in den Höhen Tirols. Bestimmt erkennt ihr euch in dem einen oder anderen Wandertyp wieder, oder?
Der Genuss-Wanderer
Der Genuss-Wanderer kaut bereits am Kaspressknödel, ehe die Seilbahn wieder talwärts fährt. Links, rechts quatscht er unbekannte Tischnachbarn voll, stillt seinen Durst wohlverdient mit einem kräftigen Schluck Bier und lässt sich von der Almwirtin noch einen Strudel mit Schlag servieren – Höhenluft macht ja hungrig! Während die Sonne sein bleiches Gesicht wärmt, genießt er das leichte Brennen eines Zirbenschnapses im Schlund – ein Hoch auf des Müllers Lust. Im Abendrot gondelt er bergab.
Der Hipster-Wanderer
Getreu dem Motto „Yolo!“ steigen die Hipster-Wanderer hoch hinauf. Mit coolem Beanie, schmucker Brille und stylishem Rucksack teilen sie das Bergpanorama auf Facebook, Instagram & Co, ohne es selbst mitzukriegen. Ausgerüstet mit einem Selfie-Stick geht es auf die Jagd: Oh, eine blaue Blume, geil, ein spitzer Stein, wie weiß diese Wolke – voll die krassen Motive im Gebirg! Rund um die Uhr zwitschern sie von der zachen Tour. Sie sharen und liken, filtern, tracken und hiken. Der Abend im Tal endet bei einem chillig veganen, laktose-, glutenfreien Barbecue. Schön, so vielen Menschen zu gefallen.
Der Hightech-Hiker
Höher. Schneller. Weiter. Der Hightech-Hiker wählt die steilen Anstiege. Auf ultraleichter Sohle sprintet er bergwärts. Den Blick nach vorne, das Ziel vor Augen. Vorbei an Kuh und Fladen. Schnauft, keucht, schwitzt. Doch sein Stirnband hält. Der Gipfel naht. Die Sonne glüht. Der Rucksacksprit treibt an. Am Gipfel. Neunhundertunddreiundvierzig Höhenmeter, vier Kilometer in vierundvierzig Minuten dreiundvierzig Sekunden und zwei Hundertstel. Smartwatch weiß Bescheid. Er holt sich die Energiekugel. Im Wert von 600 Kilokalorien. Aus Datteln, Salz, Kakao und so. Gestärkt wechselt er das atmungsaktive Shirt und zieht talwärts. Die Leistung stimmt.
Der Alpin-Individualist
Der Alpin-Individualist zieht morgens sein Tourenbuch zu Rat, durchblättert die Seiten und vermeidet genau jene Routen, die man ihm empfiehlt. Er nimmt sich einen Gipfel abseits der Modeberge Tirols zum Ziel. Stundenlang wandert er alleine durch die Landschaft, meditiert und philosophiert. Und wenn er am Gipfel seinen Blick über die Alpen schweifen lässt, sieht er in der Ferne Hügel, auf denen es wuselt wie in Ameisenhaufen. Er schüttelt den Kopf, lehnt sich ans Gipfelkreuz, beißt in seinen Apfel und genießt die Ruhe.
Der Retro-Wanderer
Echte Leder-Bergschuhe zieren das Outfit des Retro-Wanderers genauso wie das rot-weiße Karo-Hemd und die Lederhose. Als Accessoire der braune Jagdhund. Berge bedeuten für ihn Heimat. Er liebt das Naturerlebnis, kennt Enzian, Arnika und alle restlichen 137 geschützten Alpenblumen Tirols. Zu seiner Lieblingslektüre gehören Land- und Spielkarten. Kein Gipfel ist ihm fremd. Kein Weg zu weit, um Landjäger und Bergkäse ins Schwitzen zu bringen. Mit seinem Feldstecher späht er nach Gämsen und wundert sich darüber, wie viele Menschen zum Bergsteigen Fernseher und Uhren benötigen.
Na, in welchem Wandertyp habt ihr euch wiedererkannt? ;-)