Am Dorfplatz in Karrösten muss man in der Weberei Schatz einkehren, einem kleinen Familienbetrieb, der die alte Handwerkskunst des Webens und Klöppelns hochhält. Zu einer festlich gedeckten Tafel gehört nun einmal auch ein gutes Tischtuch oder ein Set hochwertiger Platzdeckchen. Und so etwas ist heute nur noch selten zu finden.
Die Schatz’ zeigen Besuchern bereitwillig ihre Werkstätten, in denen schon zwei Generationen vor der heutigen Weberfamilie Leinen gewebt und Spitzen geklöppelt wurden. Leinen, das aus Flachsfasern hergestellt wird, war lange Zeit aus der Mode, gewinnt in den letzten Jahren aber als Naturprodukt wieder zusehends an Beliebtheit. In Karrösten werden auf mechanischen Webstühlen besonders strapazierfähige Leinenstoffe nach alten, überlieferten Mustern hergestellt.
Tischlein, deck dich!
Auch mit einer besonderen Rarität wartet der Betrieb auf: geklöppelten Spitzen. Entstanden ist die Technik wahrscheinlich im 16. Jahrhundert in Italien. Schon die Klöppelvorlagen sind wertvoll, weil schwierig zu zeichnen. Seit alte Handwerksfertigkeiten grundsätzlich wieder höher im Kurs stehen, lehren viele Volkshochschulen in Deutschland und Österreich Grundbegriffe des Klöppelns. Hunderte Flachsfäden werden systematisch gedreht, gekreuzt, verschlungen und verknüpft, damit die berühmten, so zart und filigran wirkenden Kunstwerke entstehen können, die zu verschieden breiten Borten, Zier- und Tischdeckchen und ähnlichem verarbeitet werden.
Die Schatz’ zeigen Besuchern bereitwillig ihre Werkstätten, in denen schon zwei Generationen vor der heutigen Weberfamilie Leinen gewebt und Spitzen…