Ausflugsziel Das Gurgltal

Imst

Das Gurgltal zeichnet sich durch seine unvergleichliche Zusammensetzung und Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräumen auf verhältnismäßig kleinem Raum aus.

Beschreibung

Die Talgeschichte
Das Gurgltal ist Teil der alten Wildflusslandschaft des Inns. Vor der letzten großen Vereisung (vor 26.000 Jahren) wurde das Tal bis auf 1.000 m Seehöhe mit Schotter aufgefüllt. Reste dieser Gletscher-Vorstoßschotter blieben am Imster Bergl / Eingang Rosengartenschlucht und als bewaldete Hügel an der Nordflanke des Simmerings bis heute erhalten. Während der letzten großen Vereisung vor 20.000 Jahren war das Tal mit einem 1.500 m mächtigen Eisstrom ausgefüllt. 
Der Gletscherrückzug hinterließ im Gurgltal ein tiefes, durch Grundmoräne abgedichtetes Seebecken. Gleichzeitig war der Abfluss südlich des Tschirgants durch Moränen der Pitztaler- und Ötztaler Gletscher verlegt. Im Gurgltal kam es zum Rückstau des Imster Sees. Mächtige Seetone lagerten sich über einige Jahrtausende ab, bis der See im Postglazial ausbrach und einen versumpften Talboden hinterließ. 
Vor ca. 4.150 Jahren kam es zu einer gewaltigen Massenbewegung. Die Verbindung zum Ehrwalder Becken wurde durch den Fernpass-Bergsturz verlegt. Der Blockschutt breitete sich weit ins Gurgltal hinein aus. Die als Tomahügelbezeichneten Schuttkuppen sind heute mit Föhren bewachsen und geben dem Talboden ein eigenes Gepräge. 
Seit der bronzezeitlichen Besiedelung von Imst entwickelte sich das Gurgltal zu einer Kulturlandschaft. In den trockenen Randlagen wurden Terrassen angelegt, große Teile des sumpfigen Talbodens konnten erst durch Entwässerungsmaßnahmen zu Beginn des 19. Jahrhunderts landwirtschaftlich genutzt werden.

Vielfalt auf kleinem Raum
Die Vielfalt an Wiesen, Hecken, Bächen, Quellaustritten, Feuchtflächen, uralten Terrassenlandschaften an den Sonnenhängen, die Trockenhügel des Bergsturzes und vor allem die große Zahl der Feldstadl von Nassereith bis Imst sind Quelle des Heimatgefühls der Talbewohner. Kennzeichnend für das Gurgltal ist eine weitgehend traditionell geprägte, kleinstrukturierte Kulturlandschaft. Das Tiroler Gurgltal zählt deshalb zu den ökologisch vielfältigsten und wertvollsten inneralpinen Talräumen Westösterreichs. 

Gefahren für das Tal
Trotz der besonderen Eigenart und Schönheit des Tales war dieses Kleinod immer wieder Ziel zerstörerischer Spekulationen. Die Liste der Planungsvorhaben reicht vom Bau der Schnellstraße Ulm-Mailand mitten durch das Tal über großzügige Grundzusammenlegungen bis hin zu ausufernden Freizeitanlagen undGolfplatzprojekten. All das konnte, auch Dank von Bürgerinitiativen, verhindert werden.
Heute sind andere Gefährdungen wirksam: Siedlungen und Gewerbegebiete wachsen in das Tal, die Verlärmung durch Verkehr und Betriebe nimmt zu, die landwirtschaftliche Nutzung wird intensiver, Ungunstflächen werden hingegen aufgelassen und verwalden. 

Chancen für das Tal
Einheimische und Gäste nutzen den sehr hohen Erholungswert des Gurgltals als Radwanderer entlang der Via Claudia Augusta, beim Kneippen an der Heilquelle, bei einem Besuch in der Knappenwelt oder einfach auf den Spazierwegen. Alternative, anNachhaltigkeit orientierte Landnutzungen helfen den für Mensch und Artenvielfalt wertvollen Lebensraum zu erhalten und bieten Entwicklungswege für die Zukunft.

Anreise

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