Beschreibung
Älter als die Kirchen und Kapellen von Trins und Gschnitz ist das Bergkirchlein St. Magdalena,
das 1307 erstmals urkundlich erwähnt wird. Das Gotteshaus birgt einige der ältesten
Wandmalereien der Region: An der Südwand sind Adam und Eva sowie die Flucht
nach Ägypten dargestellt, an der Westwand eine betende Heiligenfigur –
vermutlich die Hl. Magdalena. Ein zweiter, freigelegter Freskenzyklus an der
Nordwand zeigt in drei Szenen die Verherrlichung der Heiligen.
Maria Magdalena, aus dem Ort Magdala am See Genezareth
stammend, war Begleiterin Jesu. Sie gilt als Schutzpatronin der Frauen,
Verführten, reuigen Sünderinnen, Schüler und Studenten, ebenso wie der
Gefangenen, Winzer, Weinhändler, Handschuhmacher und Friseure. Die besondere
Lage des ihr geweihten Heiligtums sowie eine heute versiegte Quelle unter dem
Chor deuten darauf hin, dass hier einst eine heidnische Kultstätte bestand, die
später christianisiert wurde.
Im Lauf der Jahrhunderte entwickelte sich St. Magdalena zu einem beliebten
Wallfahrtsort, der auch von den Landesfürsten hochgeschätzt wurde. Kaiserin
Maria Theresia spendete jährlich 1000 Gulden für die Kirche. Ihr Sohn, Kaiser
Joseph II., hob die Wallfahrt 1787 im Zuge seiner Reformen auf – doch nach
seinem Tod lebte die Tradition wieder auf und St. Magdalena wurde zu einem beliebten
Ziel für Pilger und Ausflügler.
Erreichbar ist dieser besondere Kraftplatz entweder über den Normalweg mit seinen liebevoll gestalteten
Kreuzwegstationen oder über einen Klettersteig. Gleich neben
dem Wallfahrtskirchlein lädt eine kleine, urige Jausenstation zur Einkehr ein. Es werden regionale
Köstlichkeiten in gemütlicher Atmosphäre serviert.