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Bernhard Aichners „Totenfrau“: Die Drehorte der Thriller-Serie in Tirol

Aktualisiert am 06.04.2023 in Unterhaltung, Fotos: Mona Film

Autor Bernhard Aichner mit Schauspielerin Anna Maria Mühe und Regisseur Nicolai Rohde.Autor Bernhard Aichner mit Schauspielerin Anna Maria Mühe und Regisseur Nicolai Rohde.

Kultautor Bernhard Aichner ist der Schöpfer von „Totenfrau“ Brünhilde Blum, der bekanntesten Bestatterin Tirols. Von der Bestsellerin ist sie nun auch zum Star auf ORF und Netflix geworden. In der Krimi-Serie dient neben Wien auch Tirol als bildgewaltiger Schauplatz.

Die Geschichte der Bestatterin Blum (gespielt von Anna Maria Mühe), die nach dem Tod ihres Mannes ein mörderisches Komplott aufdeckt und auf Rachefeldzug geht, begeistert nun auch das Serienpublikum weltweit. Netflix und der ORF verlegten den Plot der Krimi-Serie ins Tiroler Gebirge: ins Kühtai, ins Ötztal, auf den Venet und an andere Drehorte. Von Sonne, blauem Himmel, grünen Wiesen oder strahlend weißem Schnee – dem eigentlich typischen Tirol-Bild – ist in der Serie nur wenig zu sehen. 

Der Roman „Totenfrau“ ist der erste Band von Bernhard Aichners Trilogie rund um die Bestatterin Blum. Mit einer halben Million verkaufter Exemplare im deutschen Sprachraum und Übersetzungen in 17 Sprachen ist er ein absoluter Krimi-Bestseller: düster, leidenschaftlich und ziemlich blutrünstig. Diese Stimmung einzufangen, war den Filmemachern der Netflix-Serie ein besonderes Anliegen. „Sie wollten diese Zwischenjahreszeiten haben, in denen die Berge nicht schneeweiß sind, sondern eher fleckig. Für die Dreharbeiten wählten sie daher die ‚schiachste‘ Zeit. Aber es ist lässig, dass nicht alles so clean ist“, sagt Bernhard Aichner, „weil die Welt, in der die ‚Totenfrau‘ unterwegs ist, ja doch sehr kaputt ist.“

Kühtai: Der Platz zum Wohnen

Das Jagdschloss Resort Kühtai. Der Ort liegt auf 2.017 Metern und gehört zu den höchstgelegenen Skiregionen Österreichs.Das Jagdschloss Resort Kühtai. Der Ort liegt auf 2.017 Metern und gehört zu den höchstgelegenen Skiregionen Österreichs.

„Wie Blums Leichenwagen die Serpentinen der Ötztaler Gletscherstraße hochzieht, das sind extrem lässige Bilder“, schwärmt der Autor. Die Drohnen-Aufnahmen überzeugten ihn endgültig davon, dass seine Protagonistin Blum (Anna Maria Mühe) samt Familie und Bestattungsunternehmen besser auf dem Land lebt, statt – wie in der Romanvorlage - im Innsbrucker Villenviertel Saggen.

Auf über 2.000 Meter Meereshöhe liegt das Haus, in dem die Geschichte mit dem Unfalltod von Blums Mann ihren Anfang nimmt. „Das Filmteam hat sich mit einem Location Scout von Cine Tirol sehr viele Orte angesehen, und das Kühtai hat ihnen besonders gut gefallen“, erzählt Aichner und freut sich schon auf den Winter: „Ich gehe selbst gerne im Kühtai Skifahren. In Zukunft werde ich immer daran denken, dass die Blum gleich nebenan wohnt.“ 

Die Location, der Kühtaier Hof, bildet mit dem 3-Seen-Haus und dem Jagdschloss Kühtai das Jagdschloss Resort. Hier, wo einst Kaiser Maximilian auf die Jagd ging, wohnt man fürstlich oder modern, immer mit dem Duft von Holz in der Nase und einem sensationellen Bergpanorama vor Augen. Das Kühtai hat eine lange Tradition als Skiresort und als klimabegünstigte Wander- und Bergsteigerregion in heißen Sommern. Sportprofis absolvieren hier Höhentrainings, Menschen mit Heuschnupfen genießen die reizarme Luft. 

Mörderjagd auf der Ötztaler Gletscherstraße

Herausforderung für Rennrad-Fans: Bei durchschnittlich 10,5% Steigung geht es auf der Ötztaler Gletscherstraße bis auf den höchsten, über eine Straße erreichbaren, asphaltierten Punkt (2.830 m) der Alpen.Herausforderung für Rennrad-Fans: Bei durchschnittlich 10,5% Steigung geht es auf der Ötztaler Gletscherstraße bis auf den höchsten, über eine Straße erreichbaren, asphaltierten Punkt (2.830 m) der Alpen.

Zurück ins Ötztal und auf die Serpentinen, auf denen Blum auf Mörderjagd den Leichenwagen mit der Ducati tauscht. Achtung Spoiler: An der Mautstation der Ötztaler Gletscherstraße gibt es einen Schockmoment für das Serien-Publikum - und damit ist nicht die Mautgebühr gemeint.

Von Sölden aus führt der Weg ins Hintere Ötztal, nach Hochsölden, Vent oder Gurgl und von dort übers Timmelsjoch nach Italien. Genuss-Biker nützen hier den durchgängigen Radweg von Haiming nach Sölden und Downhiller haben sogar ihre eigene „Staatsform“: die Bike Republic Sölden mit Naturtracks, gebauten Lines, Enduro-Routen und Pumptracks.

Motorradservice in der Öffi-Werkstatt

Ihre Ducati hält Brünhilde Blum in der Werkstatt der Ötztaler Verkehrsgesellschaft in Schuss.Ihre Ducati hält Brünhilde Blum in der Werkstatt der Ötztaler Verkehrsgesellschaft in Schuss.

Auch die öffentlichen Verkehrsmittel im Ötztal sind ganz auf den Sport eingestellt. Jeder Bus der Ötztaler Verkehrsgesellschaft (ÖVG) verkehrt im Sommer mit Radanhänger und bringt im Winter die Passagiere im 10-Minuten-Takt zu den Bergbahnen in Sölden, Gurgl und Vent. Was das mit unserer Blum zu tun hat? In der Werkstatt der Ötztaler Verkehrsgesellschaft lässt die Serienheldin ihre Ducati reparieren. „Eine riesige Werkstatt mit nur einer Kundin“, lacht Aichner, „aber es sieht einfach toll aus.“

Badeplatz für eine Leiche

Wenn der Inn bei Roppen nicht gerade als Krimi-Schauplatz dient, bietet er Abkühlung an heißen Sommertagen.Wenn der Inn bei Roppen nicht gerade als Krimi-Schauplatz dient, bietet er Abkühlung an heißen Sommertagen.

Himmel, Wälder und Schluchten, Gletscher und Bäche fügen sich in „Totenfrau“ zur Bergkulisse, vor der gemordet, geliebt und ermittelt wird. Und was spielt sich unten im Tal ab? Nichts Gutes, denn am Innufer bei Roppen wird eine Leiche gefunden. Tatsächlich meint Bernhard Aichner, „ist das aber ein netter Badeplatz“. Hier liegt man im Sommer im feinen Sand, lässt sich die Sonne ins Gesicht scheinen und hält zum Abkühlen die Füße ins klare Wasser.

Hochgurgl spielt „Bad Annenhof“

Das „Hotel Schönborn" heißt in Wirklichkeit „Hotel Riml" und liegt direkt an der Piste auf über 2.200 Metern., © Maria Lohmann / Hotel RimlDas „Hotel Schönborn" heißt in Wirklichkeit „Hotel Riml" und liegt direkt an der Piste auf über 2.200 Metern. © Maria Lohmann / Hotel Riml

Hochgurgl hat seinen großen Auftritt als „Bad Annenhof“, einen Schauplatz des mörderischen Treibens. Dass man es hier mit einem Hotspot des Wintersports zu tun hat, weiß man beim ersten Blick auf die Gletscher im Hintergrund. Davor liegt das elegante „Hotel Schönborn“, in dem Unternehmerin Johanna Schönborn die Fäden zieht. „Michou Friesz macht das sehr cool“, meint Bernhard Aichner. „Die Figur ist im Buch ein Mann, in der Serie haben sie eine Frau daraus gemacht, und das funktioniert sehr gut.“

Geändert wurde selbstverständlich auch der Hotelname: Hinter dem „Schönborn“ verbirgt sich in Wahrheit das Ski- und Wellnessresort Hotel Riml in Hochgurgl. Auf 2.200 Meter Meereshöhe finden Gäste in Pools, Saunen und beim Indoor-Golf Entspannung. Abenteuer warten beim Bergsteigen, Klettern oder auf der Piste vor der Haustür.

Zöblenker Egg: Mit der Bergbahn von Zams nach Reutte? 

Sternderlschauen: An der Bergstation der Venetbahn in Landeck steht die einzige öffentlich zugängliche Sternwarte Tirols., © Venet BergbahnenSternderlschauen: An der Bergstation der Venetbahn in Landeck steht die einzige öffentlich zugängliche Sternwarte Tirols. © Venet Bergbahnen

In Reutte in die Seilbahn steigen und auf dem Venet bei Zams ankommen – das geht nur im Film. Doch die Drehorte der „Zöblenker Egg“ Bergbahn haben jeder für sich viel zu bieten:

Die Bergwelt Hahnenkamm in Reutte ist die richtige Region für Wanderungen zu Almen und Hütten, zum Skifahren und für Skitouren. Besonderheiten sind ein Barfußpfad und das barrierefreie Bergerlebnis, das zunehmend ausgebaut wird. 

Die Venet Bergbahnen punkten im Winter mit einem Familienskigebiet mit viel Naturschnee, wildromantischen Schneeschuhwanderungen und Skitouren. Im Sommer laden unzählige Wanderrouten zu Ausflügen ein. Das außergewöhnlichste Angebot finden aber Astrologie-Fans vor: Trotz der Nähe zum belebten Inntal ist es nachts auf dem Venet sehr dunkel, sodass der Sternen-Himmel von der Sternwarte an der Bergstation in seiner ganzen Pracht sichtbar wird.

Esther Pirchner beschäftigt sich beruflich  - aber vor allem begeistert - mit Musik und Kultur.

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