- OrtEhrwald
- 21.06.25
- 10.000 Fackeln und Feuerstellen erleuchten die Ehrwalder Berge in überraschenden Motiven
- Die wahrscheinlich kreativsten Feuerkünstler Tirols
- Seit 2010 immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe
Der Sommer wird in Tirol mit Bergfeuern gefeiert. Die alte Tradition gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir stellen euch den besonderen Brauch vor.
Die Herz-Jesu-Feuer in Tirol/Österreich sind ein Brauch, der heute vor allem noch im Tannheimer Tal und in Kartitsch in Osttirol gelebt wird. Er erinnert an den Widerstand Tirols gegen die Truppen Napoleons im Jahr 1796. Die Verteidigung des Landes gegen das herannahende Heer hatte man dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anvertraut. Infolge des „Herz-Jesu-Gelöbnisses“ erhielt der Tiroler Landsturm großen Zulauf von Freiwilligen und konnte die französische Übermacht überraschend zurückschlagen. Zugleich dienten die Bergfeuer aber auch als weithin sichtbare Kommunikationssignale, um den Landsturm einzuberufen. Ursprünglich gehen die Herz-Jesu-Feuer allerdings auf vorchristliche Sonnwend- und Johannisfeuer zurück.
Es gibt im wesentlichen zwei Kategorien von Bergfeuern in Tirol. Zum einen die Sonnwendfeuer, die am meisten verbreitet sind. Sie werden im Juni zur Sonnenwende – oder dem am nächsten gelegenen Wochenende – entzündet. Zum anderen gibt es in einigen wenigen Regionen die Herz-Jesu-Feuer, die meist etwa zwei Wochen früher brennen. Sie erinnern in erster Linie an den Widerstand des Tiroler Landsturms gegen die Truppen Napoleons im Jahr 1796. Außer der Reihe steht das Brixentaler Bergleuchten, das jedes Jahr im August stattfindet. Alle Bergfeuer haben gemeinsam, dass sie vorchristlichen Ursprungs sind.