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Schigymnasium Stams, Folge 3: Unter den Fittichen

Aktualisiert am 31.10.2023 in Sport, Fotos: Stefan Gapp

Das ganze Jahr über bereiten sich die Nachwuchstalente des Schigymnasiums Stams intensiv auf die Rennsaison vor, in deren Rahmen schon mal bis zu 50 Wettkämpfe anstehen können. Um dieses Pensum zu bewältigen, ist eine gute Vorbereitung essenziell, ebenso wie ein unterstützendes Umfeld. Neben den Trainings- und Betreuungsteams spielen auch die Eltern eine wesentliche Rolle dabei, die Motivation der Schüler:innen hochzuhalten.

Jetzt wird es ernst. Nach Monaten intensiver Vorbereitung und harter Trainings geht für die Schüler des Schigymnasium Stams endlich die Rennsaison los – und damit der Höhepunkt des Jahres. „Die Rennen sind immer etwas Besonderes“, erklärt Florian Stark, der 2020 bereits im dritten FIS-Jahr fährt. 

Man trainiert das ganze Jahr über, Sommer wie Winter, auf diese gewissen Tage hin. Und da kommt es dann darauf an: Lieferst du ab, was du kannst, oder eben nicht.
Florian Stark

Hinter den jungen Talenten des Schigymnasium Stams steht dabei ein ganzes Team speziell ausgebildeter Trainer:innen und Betreuer:innen, die dafür Sorge tragen, dass die Bewerbe für den Nachwuchs möglichst erfolgreich und verletzungsfrei ablaufen. In mentaler Hinsicht jedoch vielleicht noch wichtiger als die professionelle Hilfe des Betreuerstabs ist der Rückhalt der Eltern – ohne deren Beistand, davon ist auch Florian überzeugt, wäre das Leben als angehender Profiskifahrer deutlich schwieriger: „Es geht hier nicht um Druck, sondern um Unterstützung und Motivation. Deshalb sind die Eltern vor allem in den Anfangsjahren enorm wichtig.“

<p>Letzter Feinschliff von den Rennskier des Sprösslings. </p>

<p>Papa fährt geübt mir Trainings- und Rennski auf den Schultern die Piste hinunter.</p>

Den Druck nehmen

Florian weiß, wovon er spricht: Seine Eltern stehen ihm bereits seit Jahren zur Seite und sind auch, wann immer es ihnen möglich ist, bei den Rennen dabei, um ihren Sprössling anzufeuern. „Als rennbegeisterter Mensch bin ich immer extrem gern mit dabei“, erzählt Florians Vater Martin. „Zum einen, weil ich selbst mal Hobbyrennläufer war, zum anderen, weil ich es mag, zuzuschauen und mit Florian mitzufiebern.“

<p>Streckenbesichtigung mit dem Papa. Vor dem Rennen versuchen sich die Rennläufer die Strecke so gut wie möglich einzuprägen. </p>

Wie sein Sohn ist auch Martin der Ansicht, dass den Eltern eine entscheidende und ganz spezielle Rolle bei der Förderung ihres Nachwuchses zukommt:

Das Allerwichtigste für die Eltern ist, den Druck von ihren Kindern zu nehmen. Diese machen sich selbst nämlich schon genug Stress.
Martin Stark

Florian beispielsweise sei in jungen Jahren oft äußerst nervös bei bestimmten Rennen gewesen, weshalb Martin und seine Frau immer versucht hätten, ihren Sohn zu beruhigen. „Wir haben ihm immer gesagt, wir stehen voll hinter ihm, ganz egal, wie weit er kommt“, erläutert Martin. „Und falls es doch nichts mit der Rennkarriere werden sollte, hat er durch Neustift und Stams ja noch eine gute Ausbildung hinter sich.“

Zunehmend eigenständiger

Seit Florian das Schigymnasium Stams besucht, steht er unter den Fittichen des dortigen Trainings- und Betreuungsstabs, der sich um fast alle Belange rund ums Renngeschehen, vom Transport bis zur Materialabstimmung, kümmert. Früher habe die Situation aber noch etwas anders ausgesehen, berichtet Martin: „Bevor Florian auf die Schwerpunktschule nach Neustift und später nach Stams gewechselt ist, war der Aufwand für uns noch um einiges größer. Wir waren selbst viel am Arbeiten, am Wachseln, am Präparieren, haben teilweise noch am Vortag des Rennens bis tief in die Nacht gewerkelt.“

Über die Jahre habe der Aufwand für Martin und seine Frau allerdings abgenommen – einerseits durch die Betreuung des Fachpersonals aus Stams, andererseits aber ebenso, weil ihr Spross zunehmend selbstständiger geworden sei. „Er wollte einfach immer mehr selbst übernehmen, vor allem bezüglich des Materials“, erzählt Martin. „Und das finde ich auch gut. So weiß er immer genau, was er unter den Füßen hat.“ Dabei helfe auch, dass Florian in puncto Material einen guten Partner habe.

<p>Florian mit seinem Trainer vor dem Rennen.</p>

<p>Florian wärmt sich gut aus bevor er die ersten Schwünge zieht.</p>

Unabhängig davon sei Martin aber immer schon der Meinung gewesen, dass sich die Anstrengungen, seien diese nun zeitlicher oder finanzieller Natur, lohnen würden: „Wenn man merkt, dass sein Kind sich nicht gezwungen fühlt und mit Leidenschaft sein Ziel verfolgt, unterstützt man das natürlich gern. Da wirkt der Aufwand im Nachhinein auch gar nicht mehr so schlimm.“

Steiniger Weg

Dass sein Sohn sich für eine Laufbahn als Profiskifahrer entschieden hat, findet also Martins volle Unterstützung – nicht zuletzt, weil der Weg dorthin seiner Meinung nach zwar hart, allerdings aber eben auch lohnend für Kinder und Jugendliche sei. „Sie lernen dabei viele Lektionen fürs Leben, beispielsweise wie man mit Erfolgen oder auch mit Niederlagen umgeht. Und gerade Letzteres ist, glaube ich, sehr wichtig“, sagt Martin. Man müsse als Elternteil jedoch gut darauf achten, seine Kinder nicht zu sehr unter Druck zu setzen, und gewährleisten, dass sie sich trotz allem frei entfalten können.

 

Er selbst zeigt sich zwar stolz auf seinen Sohn, dessen Fähigkeiten und Leistungen als Skifahrer, das Wichtigste sei für ihn jedoch etwas ganz anderes, wie er sagt: „Klar, Florian will weiterkommen, möchte hinein in den ÖSV und Spitzensportler werden. Für mich ist allerdings die Hauptsache, dass er sich nicht verletzt und gesund bleibt. Wenn sich zusätzlich der Erfolg einstellt, habe ich aber natürlich auch nichts dagegen.“

<p>Volles Risiko, um vorne mitdabei zu sein geben die Schüler des Schigymnasium Stams alles.</p>

Nachwuchstalente in Stams 

Dies ist die dritte Episode der vierteiligen Serie über den Skinachwuchs im Schigymnasium Stams.

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Simon Leitner kam zum Studieren nach Innsbruck und ist anschließend gleich dort geblieben. Er schreibt für seinen Lebensunterhalt (regelmäßig), aber auch zum Vergnügen (manchmal) und verbringt seine Freizeit vornehmlich mit Büchern und seinen Katzen.

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