Winterliche Kulturrunde mit zehn historischen Denkmälern entlang der alten Römerstraße nach Leithen.
Geräumter Winterwanderweg.
Alle aktuellen Informationen zum Öffnungsstatus der Winterwanderwege, Rodelbahnen und Eisanlagen findet ihr hier in unserem Wintersportbericht der Region Seefeld.
Mehrere Kleidungsschichten, warme Handschuhe, Mütze, wasserdichte Jacke und Hose sowie wasserdichte Winterwanderschuhe.
Für mehr Halt und Komfort sind Stöcke und Grödel (Spikes) hilfreich, besonders bei schwierigen Bedingungen.
Dies ist ein geräumter Winterwanderweg. Es kann dennoch zu eisigen oder rutschigen Stellen kommen.
Der lehrreiche Kulturwanderweg zwischen Reith und Leithen ist auch im Winter begehbar und führt entlang von 11 verschiedenen historischen Denkmälern und Schauplätzen durch die Landschaft und Geschichte entlang der alten Römerstraße. Im Sommer erweitert sich der Kulturwanderweg auf insgesamt 14 Stationen.
Station 1: Das Wappen & Ichtyol
Das Reither Wappen erinnert an eine Sage aus dem Mittelalter. Darin wird die Geschichte des Zweikampfs der beiden Riesen Thyrsus und Haymon erzählt. Auf diese sagenhafte Begebenheit gehe nach Meinung des Volkes der in der Gegend von Reith bis Scharnitz aufgefundene Ölschiefer zurück. Aus ihm wurde erstmals im Jahre 1576 ein heilendes dickflüssiges Öl gebrannt. Dieses wurde damals „Thyrschenbluat“ getauft und ist noch heute als „Ichthyol“ oder Tiroler Steinöl bekannt.
Station 2: Fliegerbombe
Von 1914 bis 1918 mussten alle wehrfähigen Männer an die Front. 13 Reither kehrten aus dem Ersten Weltkrieg nicht heim. Während des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) fielen 15 aus der Gemeinde. Mit dem Ende des Krieges ist die völlige Zerstörung des Dorfes verbunden, da es sechs schwere Bombenangriffe auf das Dorf gab, die darauf abzielten, die Eisenbahnbrücke über dem Gurgelbach zu zerstören. 22 Häuser wurden total zerstört, weitere 12 Häuser sowie die Kirche und die Schule wurden schwer beschädigt. Erst nach dem Wiederaufbau erfuhr das Ortsbild wesentliche Änderungen.
Station 3: Sunnroanweg
Auf diesem Weg wird man mit einem wunderschönen Panorama in das Inntal belohnt. Der Wegweiser für den Sunnroanweg wurde vom Reither Künstler Johannes Obleitner geschnitzt.
Station 4: Die Pfarrkirche
Der Kirchenpatron, der Heilige Nikolaus, wurde von den Dorfbewohnern hoch verehrt. Auf der Straße wurde damals eine Statue des heiligen Nikolaus aufgestellt.
Station 5: Der Meilenstein
Im Jahr 1703 plünderten bayrische Soldaten das Dorf und schlugen die geschnitzte Figur des Kirchenpatrons, des Heiligen Nikolaus, vom Sockel. Seit dieser Zeit steht der Meilenstein als „Mahnmal“ an dieser Stelle. Der Meilenstein befindet sich auf der Römerstraße in Richtung Leithen.
Station 6: Unsere Frau
Genau an der Obergrenze zwischen Zirl und Leithen stand seit urdenklichen Zeiten ein Bildstock mit einem wunderschönen geschnitzten Madonnenbild. Nach 1900 drohte das hölzerne Marterl zu verfallen, und die Jungbauern von Leithen errichteten die heutige gemauerte Säule. Als einer das Schnitzwerk mit seinem Messer untersuchen wollte, floss Blut aus dem Holz, sodass er von seinem Vorhaben abließ. Leider wurde diese Madonna mit dem Kind 1972 gestohlen.
Station 7: Kapelle zum Hl. Magnus
Die „St. Magnus-Kapelle“ in Leithen stand mitten im Dorf neben einem Meilenstein und soll der Überlieferung nach älter als die Kirche in Reith gewesen sein. Die Kapelle wurde 1980 abgebrochen und in der ursprünglichen Form 50 Meter nördlich auf die Anhöhe versetzt. Der Tag des Heiligen Magnus, der 6. September, war seit jeher der Leithner Kirchtag.
Station 8: Das Riesenhaus
Der Riese Thyrsus soll während der Pestzeit einmal schwer erkrankt sein. Um die übrigen Dorfbewohner nicht anstecken zu können, versteckte er sich im Gewölbekeller seines Hauses. (Bei der Straßenverbreiterung nach dem Zweiten Weltkrieg wurde ein solcher an der Ortsdurchfahrt am Riesenhaus abgetragen.) Er ließ sich die Nahrung durch das Kellerfenster reichen, genas wieder, und Leithen blieb von der Seuche verschont.
Station 9: Gasthof Hirschen
In Reith gibt es Wirtshäuser mit Tradition, eines davon ist der Gasthof „Hirschen“ in Leithen. Ein echtes „Tiroler Wirtshaus“, in dem Produkte vom eigenen Hof serviert werden.
Station 10: Die Pestsäule
Am Ortsrand von Leithen in Richtung Reith steht eine Säule (1637), auf der Bilder der schmerzhaften Kreuzigung und von Pestheiligen zu erkennen sind. Diese Säule erinnert an die Zeit des 30-jährigen Krieges, in der durchziehende Truppen die Pest ins Land brachten, die dann drei Jahre weitum fürchterlich wütete. Ein wohlhabender Innsbrucker Geschäftsmann floh mit seiner Familie nach Leithen. Er wurde schwer krank und fürchtete, sich die Pest eingehandelt zu haben. Im Falle seiner Genesung schwor er, einen Bildstock zu errichten.
Station 11: Inntalblick
Die Einmaligkeit der Landschaft wurde schon von Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe gerühmt. Er beschrieb damals in seinem Reisebuch „Italienische Reise“ das kleine Örtchen als „unbeschreiblich schön!“
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Bahnhof Reith fahren und dann 5 Minuten Fußweg zum Ausgangspunkt Bürger- und Tourismusservice Reith.
Alle Verbindungen in Echtzeit sind im Routenplaner verfügbar.