Diese hochalpine Tour mit Start beim Karwendelhaus bietet erfahrenen Bergsteigern eine eindrucksvolle Route über die Ödkarspitzen bis zur Birkkarspitze – dem höchsten Gipfel des Karwendels. Für die Begehung sind alpine Erfahrung, sehr gute Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit sowie eine sorgfältige Tourenplanung unerlässlich.
Bergsteig
Der Höhenweg führt durch hochalpines Gelände, dort sind nicht immer klare Wege vorhanden. Teilweise zeigen nur Markierungen (Farbpunkte, Steinmänner, Stangen) die Richtung an, diese können allerdings z. B. nach Unwettern fehlen. Daher sind gute Sichtverhältnisse und Orientierungsvermögen notwendig.
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Großartige Tour im hochalpinen Gelände für sehr erfahrene Bergsteiger.
Die Rundtour startet beim Karwendelhaus. Gleich zu Beginn sind besondere Vorsicht und erhöhte Aufmerksamkeit geboten: Der Weg verläuft, teils mit Drahtseilversicherungen, auf erdigen, oft rutschigen Felsen durch die Lawinenverbauungen.
Nach einem kurzen Latschengürtel führt der Weg dann leicht ansteigend in das weite Schlauchkar. An einer markanten Kreuzung zweigt man rechts auf den Brendlsteig ab und folgt diesem weiter durch die Karwiesen, ehe das Gelände zunehmend felsiger und ausgesetzter wird. Schließlich erreicht man eine enge Rinne, die oft bis in den Sommer hinein mit hartem Altschnee gefüllt ist und daher erhebliche Gefahren bergen kann. Zu ihrer Querung sind Steigeisen oder Grödel dringend empfohlen.
Man folgt dem Weg weiter durch steiles, erdiges Schrofengelände, in dem aktuell noch keine vollständigen Drahtseilsicherungen bestehen, und kommt schließlich auf einen breiten Bergrücken, dem nördlichsten Ausläufer der Westlichen Ödkarspitze. Hier teilt sich der Weg. Rechts geht es hinab ins Marxenkar und über den Toni-Gaugg-Weg zur Pleisenhütte. Wir halten uns jedoch links und folgen dem Grat steil und ausgesetzt über felsiges Gelände bergauf. Der Steig ist mittlerweile an vielen Stellen gut mit Drahtseilen versichert. Schließlich führt er in einem Bogen rechts an einer mächtigen Felswand vorbei und verläuft weiter, diesmal ohne Seilversicherung, über einen abschüssigen Steig. Obwohl diese Passage technisch nicht schwierig ist, verlangt sie aufgrund ihrer Ausgesetztheit erhöhte Aufmerksamkeit.
Schließlich erreichen wir ein ausgedehntes Schotterkar, das einer mondähnlichen Landschaft gleicht. Durch dieses führt der gut ausgetretene Steig bergan zur Westlichen Ödkarspitze und weiter über die Mittlere zur Östlichen Ödkarspitze. Alle Schlüsselstellen wurden in den vergangenen Jahren mit massiven Drahtseilen neu gesichert. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit bleiben jedoch unabdingbar.
Über den ebenfalls ausgesetzten Übergang in den Schlauchkarsattel erreicht man das Notbiwak „Birkkarhüttl“, das bei Unwetter Schutz bietet, aber nicht für geplante Übernachtungen genutzt werden darf. Hier beginnt die letzte, felsige Steilstufe zur Birkkarspitze, mit 2.749 m der höchste Gipfel des Karwendels. Auch in diesem Abschnitt wurden neue Drahtseile installiert und bieten eine solide Sicherung für den ca. 15 Minuten dauernden Aufstieg zum Gipfel.
Der Abstieg erfolgt auf demselben Weg hinunter bis zum Birkkarhüttl. Anschließend geht es rechts hinab (unbeschildert) ins Schlauchkar. Das Gelände birgt hier weiterhin eine erhebliche Absturzgefahr und erfordert absolute Trittsicherheit. Einige Passagen sind durch loses Geröll unangenehm zu begehen, zudem können sich bis in den Frühsommer hinein steile Schneefelder halten, die Steigeisen erfordern. In den unteren Abschnitten des Kars erleichtern teilweise Geröllrinnen den Abstieg. Schließlich trifft man wieder auf die Abzweigung zum Brendlsteig und erreicht auf bekanntem Weg das Karwendelhaus.
Achtung: Im Karwendel fehlt in vielen Bereichen die Telefonnetz- und Internetabdeckung. Karten und offline Navigationsmöglichkeiten sowie eine Notruf-App, die ohne Netzabdeckung funktioniert, sind daher dringend erforderlich.
Weiters gilt, dass an vielen Passagen ein Sturz zum Absturz führen kann. Der Weg ist daher nichts für Menschen mit Höhenangst oder Kinder; absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich.
Der Aufstieg zum Karwendelhaus ist in der Gehzeit nicht miteinberechnet! Es wird eine Übernachtung im Karwendelhaus (Reservierung unbedingt erforderlich) oder eine sehr frühe Anfahrt mit dem E-Bike empfohlen.
Mit der Bahn bis Bahnhof Scharnitz und dann 10 Minuten Fußweg zum Naturpark-Infozentrum Scharnitz.
Der Ausgangspunkt der Tour ist das Karwendelhaus – sie liegt 18 km vom Infozentrum entfernt.
Alle Verbindungen in Echtzeit sind im Routenplaner zu finden.