Die historische Harfe steht im Mittelpunkt der 2. Harfenbiennale Innsbruck mit Konzerten, Vorträgen und Roundtables, die vom 9. bis 12. November 2023 im Haus der Musik Innsbruck stattfindet. Initiatorin des Projekts ist die aus Tirol stammende Margret Köll, die als Harfenvirtuosin auf der ganzen Welt Erfolge feiert.
Die Harfe ist in Tirol vor allem in der Volksmusik stark verbreitet – und auch die Tirolerin Margret Köll lernte anfangs das Instrument aus dieser Perspektive kennen. Doch die Harfe hat auch eine Geschichte in der klassischen Musik, sie reicht von der Zeit Kaiser Maximilians bis heute, von der gotischen Harfe der Minnesänger über die Renaissance- und Barockharfe bis zur heutigen Volksharfe bzw. Barockharfe. Mit allen diesen Instumenten ist Margret Köll, die international als Harfenistin reüssiert, bereits in Berührung gekommen. 2021 initiierte sie Harfenbienale Innsbruck, die die historische Harfe unter verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet. 2023 findet die Veranstaltung im Haus der Musik Insbruk, dem ORF Studio 3 und dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum zum zweiten Mal statt.
Bei der Veranstaltung vom 9. bis 12. November 2023 liegt der Schwerpunkt auf einem besonders eng mit der Harfe verknüpften Kulturraum. Unter dem Motto „Keltische Saitenspiele“ steht die Harfe im keltischen Kulturraum, von Wales, England, Schottland bis nach Irland im Mittelpunkt, speziell die Auseinandersetzung mit historischem Instrumentarium und dem entsprechenden Repertoire.
Programm
Donnerstag, 9.11., Haus der Musik Innsbruck, Großer Saal
19 Uhr
Eröffnungskonzert in Kooperation mit dem Tiroler Volksmusikverein
Vom Barock zur Buckligen Welt
Barocke Rekonstruktionen, zeitgenössische Impulse und tänzerisch alpenländische Volksmusik.
Mit Musik von Bach, Beamish, Dienz, Händel und Volksweisen auf Fiedel, schottischer Harfe, Tripelharfe, Tiroler Volksharfe, Laute, Lyrichord, Geigen, Steirischer Harmonika u. a.
Orchester des Musikgymnasiums Innsbruck (Leitung: Wolfgang Schnirzer), Chris Stout und Catriona McKay, Inntaler Harfenduo (TLK), Margret Koell, Michele Pasotti, Waldauf³, Sławomir Zubrzycki
Freitag, 10.11., Haus der Musik Innsbruck, Kleiner Saal
9:30–10:30 Uhr
Vortrag Laurenz Lütteken
Zwischen Parnaß und Fingals Reich. Metaphorik und Wirklichkeit der Harfe im 18. Jhdt.
10:30–11:15 Uhr
Vortrag Alderik H. Blom
„Keltische Musik“ – Einblicke in die Rezeptionsgeschichte eines problematischen Begriffs
11:45–12:45 Uhr
Vortrag Michael Schick und Gerhard Tomedi
Die rätische Winkelharfe von Fritzens-Pirchboden
14:30 Uhr
Lecture-Konzert Albin Paulus (Jochleiern und Stimme)
Immer dieselbe alte Leier?
16–16:45
Vortrag Siobhán Armstrong
Was hat die andere Hand gespielt? Aspekte der Aufführungspraxis der frühen irischen Harfe
Intervallo
Musikalische Pause mit Tiroler Nachwuchsharfenist:innen (Musikschule Kramsach)
17–17:45 Uhr
Vortrag Felix Morgenstern
Neu besaitet und zu hören! Die Ikonographie des musikalischen Exzeptionalismus der irischen Harfe
19:30 Uhr
Abendkonzert Bach in Irland
Johann Sebastians Meisterwerke und die Magie der ersten irischen Musikdrucke
Mit Manuel Granatiero (Traversflöte), Michele Pasotti (Erzlaute und Theorbe), Special guest: Siobhán Armstrong (frühe irische Harfe)
Samstag, 11.11., Haus der Musik Innsbruck, Kleiner Saal
9 Uhr
Frühstückskonzert
Saitenspiele zum Sonnenaufgang: Drei Frauen und ihre Harfen
Eine morgendliche Trilogie mit drei Solistinnen auf unterschiedlichen Harfen und dem jeweils dazugehörigen musikalischen Kosmos: Siobhán Armstrong, Maria Christina Cleary und Flora Papadopoulos, anschließend Austausch bei Kaffee und Croissant! (im Ticketpreis enthalten)
11–11:45 Uhr
Vortrag Sławomir Zubrzycki
Das Lyrichord oder die Viola organista: Ein verlorenes Instrument
11:45–12:30 Uhr
Vortrag Maximilian Ehrhardt
Vergessene Melodien: Auf der Suche nach dem walisischen Harfenrepertoire des 18. Jhdts.
14–15 Uhr
Vortrag Flora Papadopoulos
Einige Consorts sind vielleicht süßer als andere: Die Harp Consorts von William Lawes
Mit Carlotta Pupulin, Henriette Urban, Melina Perlein-Féliers (Harfen)
Intervallo
Musikalische Pause mit Tiroler Nachwuchsharfenist*innen (Musikschule Kramsach)
15:30 Uhr
Lecture-Konzert
Die Harfen am englischen Hof im 17. Jahrhundert: 37 Jahre nach Peter Holmans Artikel
Mit Maria Christina Cleary und dem Ensemble der Haute école de musique aus Genf: Alice Martina & Angéline Sanfourche (Metallsaitenharfe, Barockharfe), Edmée Du Boucher (Viola da Gamba), Sara Nunes (Violine) und Vincent Miche (Theorbe)
ORF Tirol, Studio 3
20 Uhr
Abendkonzert
Zwischen Händel und Hochland
Musik von Byrd, van Eyck, Händel, Lang (Uraufführung), frühe und neue Musik aus Schottland.
Mit Margret Koell (Tripelharfe), Catriona McKay (schottische Harfe), Chris Stout (Fiedel), Stefan Temmingh (Flöte)
und Sławomir Zubrzycki (Lyrichord/ Viola organista)
Sonntag, 12.11., Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
10 Uhr
Nachwuchskonzert
Zurück in die Zukunft
Spotlight auf die Finalist*innen des „Call for a concert“.
Mit Anna Eggersberger, Henriette Urban, Lise Vandersmissen (Harfen)
11 Uhr
Matinée
Nur die Mutigen unter uns
Zwischen Noten und Geschichte: Ein walisischer Harfenist zur Zeit Händels.
Mit Maximilian Ehrhardt (Walisische Tripelharfe)
Die Harfe ist in Tirol vor allem in der Volksmusik stark verbreitet – und auch die Tirolerin Margret Köll lernte anfangs das Instrument aus…
