Melanie Hausler, © Andreas Friedle
Melanie Hausler, © Andreas Friedle

Warum macht uns Schnee glücklich? Psychologin Melanie Hausler zu Gast beim Schneepodcast

Weiße Weihnachten, ausgelassene Schneeballschlachten, Kinderlachen am Rodelhügel… Welches Bild habt ihr im Kopf, wenn ihr das Wort „Schnee“ hört? So unterschiedlich diese Bilder sein mögen, die meisten von uns verbinden damit ein Gefühl: Glück. Warum das so ist, haben wir Glücksforscherin Dr. Melanie Hausler gefragt und dabei durchaus überraschende Antworten erhalten.

 

Shownotes

Was macht uns Menschen glücklich? Als Vertreterin der positiven Psychologie beschäftigt sich die Psychologin Melanie Hausler seit Jahren mit dieser Frage. Ihre Erkenntnisse publiziert sie in wissenschaftlichen Beiträgen und – etwas breitentauglicher - auf dem Blog www.gluecksrezepte.at. Zuletzt hat sie ihre Glücksrezepte auch im Buch „Glückliche Kängurus springen höher“ veröffentlicht.

Was das mit Schnee zu tun hat? Achtsamkeit spielt beim Finden des eigenen Glücks eine große Rolle: „Ich empfehle immer kleine Miniurlaube, Mikrourlaube. Ein paar bewusste Atemzüge, ein heißes Bad oder andere alltägliche Dinge bewusst zu genießen. Wenn wir das neu bewerten, dann hat das auch eine ganz andere Wirkung“, sagt die Glücksexpertin. Und Schnee bietet dafür den idealen Rahmen.

„Der Schnee hilft uns, uns wieder mit allen Sinnen zu verbinden. Ich rieche den Schnee, ich schmecke ihn, ich fühle ihn. Mit allen Sinnen wahrzunehmen ist sehr wertvoll, um achtsamer zu sein“, sagt Dr. Hausler.  Ob das, was wir draußen machen Skifahren, Winterwandern oder Schneeballschlacht heißt, spielt dabei keine Rolle: „Bewegung, frische Luft, die Faszination durch den Schnee und auch noch das Tageslicht – das ist die beste Kombination!“ Kein Wunder, dass nicht nur große und kleine Menschen vom Schnee begeistert sind – auch Tiere toben wild und freudvoll durch den Schnee.

Aber auch daheim auf der Couch kann die weiße Pracht unser Glücksgefühl verstärken: „Schnee erleichtert es, länger im Moment zu verweilen. Man genießt viel mehr, der Kakao schmeckt dann noch viel besser. Denn der Schnee dämpft den Alltag weg“, erklärt Hausler. Kein Wunder, dass gerade in den dunklen und schneereichen skandinavischen Ländern Begriffe wie „Hygge“ für diesen Zustand entstanden sind. Aber auch in Tirol gibt es ein Wort dafür: Gmiatlichkeit. „Dadurch, dass es einen eigenen Namen hat, bekommt es mehr Bedeutung, mehr Raum.“

Kurzum: Schnee bietet, was wir alle brauchen: Ruhe und Entschleunigung, Boden für Spiel und Sport, Achtsamkeit für den Moment und Flow. Und wenn wir mal richtig genervt sind vom Winter, etwa beim Freikratzen der vereisten Scheiben am Auto? Auch darauf hat Hausler eine Antwort: „Dann gilt es, das beste aus der Situation zu machen, das gilt eigentlich fast für alles im Leben.“

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