Robert Prosser
Robert Prosser

#1 Was lernt man beim Boxen über das Leben? Autor Robert Prosser zu Gast beim „K“

Robert Prosser ist ein Grenzgänger. Der Tiroler Autor reist in die Konfliktherde der Zeitgeschichte und bewegt sich stilistisch zwischen Prosa und Lyrik, zwischen Reisejournalen und Slam Poetry.

Was in Roberts Büchern passiert, ist auch Teil seines Lebens: Seine letzten beiden Romane “Phantome” (2017) und “Gemma Habibi” (2019) führten ihn von Bosnien und der Welt der Street Art bis nach Syrien und in die Boxclubs von Wien Ottakring. Seit der Nominierung für den Deutschen Buchpreis für “Phantome” gilt Robert als eine der lautesten und renommiertesten literarischen Stimmen des Landes. Wir haben ihn in unserer ersten Folge im stillen Alpbach besucht.

 

Shownotes

In der ersten Ausgabe von „Das K“ sprechen wir mit Robert Prosser über Boxerklischees, Kämpfe, Angsterfahrungen und den Antrieb zu schreiben. Außerdem erzählt der Amateurboxer und literarische Shootingstar, wie man vorverurteilten Menschen eine Stimme gibt und wie sein neuester Roman „Gemma Habibi“ eigentlich heißen sollte.

Als junger Erwachsener braucht Robert Prosser Abstand – vor allem von Alpbach, dem Ort seines Aufwachsens und der dort empfundenen Enge. Rap, Hip-Hop und Graffiti werden zur Leidenschaft, es folgten Reisen in den asiatischen Raum. In dieser Zeit sind es vor allem die wenig bereisten Fleckchen Erde, die den jungen Backpacker anziehen. Robert möchte möglichst viele „Kilometer machen“, so viel sehen und tun, wie nur irgendwie möglich. Während einer dieser Reisen formt sich der Wunsch, Schriftsteller zu werden. Zunächst findet er seine literarische Heimat auf der von Markus Köhle gegründeten Poetry Slam-Bühne in Innsbruck, wo er sich probieren kann.

Im Jahr 2007 ruft Prosser schließlich gemeinsam mit Martin Fritz, Stefan Abermann und Markus Koschuh die Lesebühne „Text ohne Reiter“ ins Leben. Zwei Jahre später erscheint sein Erstlingsroman „Strom“. In dieser Phaser wandelt Prosser sich auch vom erlebnishungrigen Rucksacktouristen zum bewussten Reisenden.

Phantome“ (2017) – in dem Prosser den Bosnenkrieg thematisiert - bezeichnet er als Knackpunkt dafür. Interviews und Hintergrundwissen werden ihm wichtig, er will Menschen von nun an die Möglichkeit geben, ihre eigene Geschichte zu erzählen und verstehen, was hinter diesen dramatischen Ereignissen steht. „Menschen – gerade wenn es um so heftige Erfahrungen wie Krieg und Flucht geht – sind froh, wenn sie darüber reden können. Einem Fremden gegenüber fällt das leichter“, erzählt der Autor von seinen Recherchen zum Buch.

Durch die Distanz wird Alpbach für Prosser nach zehn Jahren wieder zum Rückzugsort, in dem er sich mittlerweile ungebunden fühlt. Dessen Freiheit ihm einen Raum schafft, in dem das Schreiben leichtfällt. Im Interview erzählt uns der preisgekrönte Autor, warum das Kreative im kleinen Tiroler Ort besser gelingt als in der Großstadt Wien, wo er ebenfalls zu Hause ist.

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