Christina Mölk
Christina Mölk

#17 Wie bleibt der Zauber des Anfangs erhalten? Veranstalterin und Herausgeberin Christina Mölk zu Gast beim „K“

Christina Mölk schafft Raum für Konzerte, Open-Mic-Sessions und Poetry Slam in Innsbruck. Vor über zehn Jahren gründete sie mit Freunden „Die Bäckerei-Kulturbackstube“ in der ehemaligen Großbäckerei ihrer Uroma, der MPreis-Vorfahrin Therese Mölk. Als ob das nicht genug wäre, gibt sie mit dem „UND-Heft“ ein papiergewordenes Kleinod im digitalen Zeitalter heraus.

Wir haben einen Interviewtermin mit Christina Mölk in der „Bäckerei“, wo wir sie zunächst aber gar nicht finden können. Die riesigen Räume des Kulturzentrums sind an diesem Mittwochvormittag ziemlich verlassen. Ein Mann an der Bar meint, er kenne Christina Mölk leider nicht und wisse daher nicht wo sie sei. Ein Indiz für das was sich in unserem Gespräch bestätigen wird: In ihrer Arbeit geht es Christina Mölk vielmehr um das Gemeinsame und die Sache, als um die eigene Person. 

Wir treffen sie schließlich an der Treppe an und gehen zum Gespräch in ein Büro, in welchem ihr Großvater einst die Geschicke des MPreis-Konzerns lenkte. Christina Mölk erzählt uns vom Zauber des Anfangs der „Kulturbackstube“ und vom großen Lernprozess, der auf den Zauber folgte. Wir erfahren warum sie – eigentlich eher Großstadtmensch – doch in Innsbruck geblieben ist und wie hierarchiefreie Zusammenarbeit funktionieren kann.

Shownotes 

Dort wo Jahrzehnte lang die Backöfen des Familienbetriebs glühten und täglich tausende Brotleibe produziert wurden, baute Christina Mölk gemeinsam mit zwei Freunden Die Bäckerei - Kulturbackstube auf. Eine Location, die aus der Innsbrucker Kulturszene heute nicht mehr wegzudenken ist. Konzipiert als „Raum für möglichst viele, die sich einbringen können“, finden in der Bäckerei heute Publikumslieblinge wie der Bäckerei Poetry Slam oder die Open-Mic-Night statt. Außerdem bietet die Bäckerei Raum für Workshops, Vernissagen oder Kunsthandwerksmärkte. 

Seit langem ein wichtiger Player in der Tiroler Kultur, bleibt Christina Mölk doch lieber im Hintergrund. Auch unsere Interview-Anfrage lehnt sie zunächst ab, weil sie aktuell mit ihrem zweiten Kind in Karenz ist. Ein Mann würde hier keine Sekunde überlegen, meint ihre Schwester. Stimmt eigentlich, findet Christina und nimmt sich dann doch eine Stunde lang Zeit für „Das K“. Wenn es um unternehmerischen Mut geht, ist Uroma Therese ein Vorbild für Christina Mölk.

Vom ursprünglichen Plan, die Kulturbackstube für nur zwei Abende pro Woche zu öffnen, kam das Gründungsteam schnell ab, da es schlicht vom Andrang überrollt wurde. Seitdem ist die Bäckerei täglich, teils doppelt für Veranstaltungen gebucht. Zwei Jahre lang gab es für Christina und ihre Kolleg:innen nichts anderes als die „Bäckerei“ – sieben Tage pro Woche. Eine Zeit, die Christina Mölk heute rückblickend als „einen totalen Zauber“ beschreibt.

Schließlich vergrößert die Bäckerei ihr Team, behält aber eine hierarchiefreie Zusammenarbeit bei. Alle sollen sich identifizieren, alle sollen sich einbringen und mitgestalten. Der Arbeitsalltag zwischen Struktur und kreativem Freiraum wird zur Herausforderung für Christina Mölk und ihre Kolleg:innen. Wie sie diesen Lernprozess meistert, hört ihr im Podcast.  

„In Zeiten wie diesen, ist es umso wichtiger sich auszutauschen. Es gibt so viele ‚Wahrheiten’ mittlerweile. Nur durch Austausch kann man diese Konflikte vermeiden.“

Im ehemaligen Büro ihres Opas, dem einstigen Chef der Großbäckerei Therese Mölk und später des MPreis Konzerns arbeitet Christina gerade an der neuesten Ausgabe des UND-Heftes - einem Magazin zum Mitmachen. Zu einem grob vorgegebenen Thema werden Kurzgeschichten, Fotostrecken oder wissenschaftliche Texte gesammelt. Die Vorgabe ist einfach: Nur abdruckbar muss es sein. Ein Printmagazin im digitalen Zeitalter findet Christina Mölk wichtig, um in den Austausch zu kommen, um „etwas in der Hand zu haben“. 

 

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