Traditionelle Tiroler Gasthäuser sind als Übernachtungsorte ein echtes Erlebnis. Und das seit Generationen. 10 besondere Häuser, in denen man Urlaub machen kann, als wäre die Zeit stehen geblieben – mit dem Komfort von heute.
Traditionelle Tiroler Gasthäuser sind als Übernachtungsorte ein echtes Erlebnis. Und das seit Generationen. 10 besondere Häuser, in denen man Urlaub machen kann, als wäre die Zeit stehen geblieben – mit dem Komfort von heute.
Der Name passt: Die Wildschönau in den Kitzbüheler Alpen ist, nun ja, wild und schön. Thierbach ist das kleinste und höchstgelegene Dorf der Region, also noch ein bisschen wilder und schöner. Ein Dorf wie aus dem Bilderbuch mit einem Zwiebelturmkirchlein und einer niedlichen Volksschule, die mit achtzehn Kindern eine der kleinsten Schulen Österreichs ist. Der Sollererwirt trägt seinen Teil zum romantischen Ortsbild bei: Ein prächtiges Traditionsgasthaus aus dem 17. Jahrhundert, seit mehr als 160 Jahren wird es von der Familie Moser betrieben – und es liegt direkt hinter der Dorfkirche. Der perfekte Ausgangspunkt für Wanderungen in den Kitzbüheler Alpen. Bei der anschließenden Einkehr unbedingt nach einem Tisch in der historischen Speckbacherstube fragen.
Der Postgasthof Gemse in Zams bietet Tradition mit einer Gasthaus-All-Inclusive-Garantie: wunderschönes Gebäude, zentrale Lage mitten im Ort und dazu eine außergewöhnlich gute Küche. Wer hier nächtigt, wird von der renommierten Kochlegende Sepp Haueis bekocht. 1976 wurde der Postgasthof durch die Tiroler Landesregierung zum Erbhof ernannt – was bedeutet, dass der Betrieb seit mehr als 200 Jahren in derselben Familie ist. Die Wurzeln reichen aber noch viel weiter zurück, es wird sogar vermutet, dass die Gemse das älteste Gasthaus Tirols sein könnte. Die Zimmer sind komfortabel und gemütlich. Aber die meiste Zeit verbringt man aber unten in der Stube – beim Durchprobieren der Speisekarte.
Schon die prächtige Fassade mit Lüftlmalereien aus dem 18. Jahrhundert gibt einen Hinweis darauf, dass den Gast hinter der ornamentalen Eingangstür keine gewöhnliche Herberge erwartet: Das Landhaus Schwarzinger im beschaulichen St. Johann ist so einzigartig und familiär, wie es nur ein Gasthaus sein kann, das seit Generationen von der gleichen Familie betrieben wird. Die Trenners kümmern sich hingebungsvoll um das historische Haus und seine Gäste, keins der 13 Zimmer gleicht dem anderen, denn jedes ist mit den familieneigenen Schätzen eingerichtet: Die Großmutter war legendäre Wirtin und leidenschaftliche Sammlerin von wertvollen Bauernmöbeln. Manche Stammgäste legen ihren Urlaub deshalb extra so, dass sie jedes Jahr das Zimmer mit ihren Lieblingsmöbeln bekommen.
Auf den Tellern landet nur, was aus heimischer Produktion stammt. Dazu gehört auch Wildfleisch, das der Großvater in den Bergwäldern erlegt. Mit diesen Schmankerln im Bauch schläft es sich im Alpengasthof, rund 1,5 Kilometer vom Alpbacher Ortskern entfernt, gleich noch besser. Wie viele Häuser im Tal, wurde das Gebäude im für die Region typischen Baustil errichtet: Nur das Parterre besteht aus in weiß gestrichenem Mauerwerk, das im ersten Stock in sehr dunkles Holz übergeht. Das ehemalige Bauernhaus mit breitem Giebel und einem prachtvoll geschmückten Balkon steht eindrucksvoll im Tal, direkt am Oberen Höhenweg, der von Alpbach in den Talschluss nach Inneralpbach führt. Die Ursprünge des Hofs gehen zurück ins 13. Jahrhundert.
Als Goethe die Reither Berglandschaft passierte und auf seiner „Italienischen Reise“ hinab ins Inntal fuhr, fehlten ihm fast die Worte. „Die Lage ist unbeschreiblich schön, und der hohe Sonnenduft machte sie ganz herrlich.“ Dass er direkt am Gasthof Hirschen vorbeigekommen sein könnte, ist gar nicht unwahrscheinlich. Der Gasthof liegt auf 1130 Höhenmetern direkt vor dem Abstieg ins Inntal, 255 Jahre ist der Hof alt, als Goethes unterwegs nach Italien war, stand die Unterkunft also schon ein paar Jahrzehnte. Früher hielten hier oft die Kutscher auf der Durchreise. Heute stehen gleich in der Nähe auf saftigen Wiesen die Kühe der hauseigenen Landwirtschaft. Viel Zeit und Arbeit hat Familie Scholl in den Hof investiert, die Zimmer sind frisch renoviert. Und die Aussichten sind so spektakulär wie zu Goethes Zeiten.
Der Rißbach teilt das Dorf Hinterriß am Karwendel in zwei Teile. Auf der westlichen Seite hat sich 1922 die Familie Reindl niedergelassen und den Gasthof zur Post gegründet. Fleißig wurde seitdem umgebaut und modernisiert, ohne den Originalzustand der Fassade zu verändern. Das hat auch die vierte Generation so beibehalten. Der Gasthof ist perfekt für Wanderer, die nach ausgiebigen Touren durch den Naturpark Karwendel ihre Akkus aufladen wollen (oder nach ein paar Hüttennächten wieder ein komfortables Bett genießen wollen). Neben Sauna und Whirlpool gibt es eine ausgezeichnete lokale Küche.
Auf der Suche nach Stille, Kraft und Einkehr (und einem ziemlich spektakulären Blick auf den Wilden Kaiser) nehmen viele Pilger und Wanderer die steilen Serpentinen in Kauf, um zur Thierberg-Kapelle zu gelangen. 1280 wurde die Kapelle errichtet. Der kürzeste Weg dorthin führt direkt vorbei am Gasthof Neuhaus. Ein imposantes Anwesen mit breiten, verzierten Holzbalkonen im Originalzustand. Auch die Jugendstil-Stube und das Jägerstüberl sind perfekt erhaltene Relikte aus dem Jahr 1890, als der Gasthof gebaut wurde. Seit 1950 im Familienbetrieb, ist heute die Familie Webhofer auch für ihre Mohnkuchen und Torten bekannt. Das perfekte Gasthaus für einen Aufenthalt zwischen Bergurlaub und Kleinstadttrip.
„Gutbürgerliche Küche mit Herz, Sachverstand und Mut zu Neuem.“ Die Worte über den Gasthof Schopper sind voll des Lobes – und sie kommen vom Falstaff-Guide. Bereits im dritten Jahr in Folge wurden Küchenchef Bernhard Kammerlander und sein Team von dem renommierten Wein- und Gourmetmagazin ausgezeichnet. Gemütliche Stube, großer Saal, Gastgarten: Der Gasthof ist ein Wohlfühlort für Gourmets – und nur einen Steinwurf vom Fluss entfernt, auf der Sonnenseite des Inntals. Perfekter Ausgangspunkt für Ausflüge ins Alpbachtal oder zu Kleinoden wie dem gut versteckten Berglsteinersee.
Einst ratterten am Mühlauer Bach die Mühlen der Getreide- und Sägewerke. Sogar die erste elektrische Tiroler Bahn fuhr hier entlang. Heute ist der Innsbrucker Stadtteil Mühlau ein idealer Ort, um sich während des Stadturlaubs wie auf dem Dorf zu fühlen. Ruhe trifft auf Originalität – und nur 500 Meter Luftlinie entfernt liegt die Talstation der Innsbrucker Nordkettenbahnen, die die Besucher in ein paar Minuten auf mehr als 2.000 Meter Höhe bringt, mitten in den Naturpark Karwendel, den größten Naturparks Österreich. Der Gasthof hat seine Ursprünge in der Regierungszeit Kaiser Maximilians, er wurde im Jahr 1493 errichtet.
Wie viele Füße haben die altertümliche Stube wohl schon betreten? Welche Augenpaare haben die mit Fresken bemalten Wände bereits studiert? Es müssen unzählige gewesen sein, die im Gasthof zum Stern eingekehrt sind. In einer Schenkungsurkunde von Heinrich dem Löwen wurde das Haus 1166 das erste Mal schriftlich erwähnt. Historische Gemälde an den Wänden, aufwändig verzierte Stühle und historische Malereien, die 1912 erneuert wurden, haben die Zeit angehalten. Wenn diese dicken Mauern sprechen könnten, sie hätten viel zu erzählen von alten Herrschern, Landgastwirten, Bürgern und Arbeitern, die hier zusammentrafen. Wer Urlaube gerne mit Zeitreisen verbindet: Hier ist ein einzigartiger Ort.