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Neue Wege: Die Gärtnerin

Aktualisiert am 19.07.2021 in Magazin, Fotos: Verena Kathrein

Mehr Bauern – besseres Gemüse? Tanja Westfall-Greiter betreibt einen Marktgarten am Hattingerberg. Sie ist überzeugt, dass die Gesellschaft dem Ackerbau mehr Anerkennung zollen sollte.

Blick nach Vorne

„Mein Betrieb ist gleichzeitig klein und ganz groß: Auf einem viertel Hektar Bergwiese baue ich von Hand fast das ganze Jahr über mehr als 400 Gemüsesorten an, die ich dann direkt an Privatkunden und Restaurants verkaufe – ‚Market Gardening‘ heißt das auch. In der regenerativen Landwirtschaft zu arbeiten und hochwertiges Gemüse anzubauen, ist zukunftstauglich – nicht nur für mich. Weil ich Traktor und Co. nicht brauche, erreiche ich bis zu sechsmal mehr Ertrag pro Quadratmeter als mancher Großbauer. Außerdem sorgt der regenerative Anbau für bessere Böden und mehr Biodiversität.

meinTirol-Magazin

Dieser Artikel ist aus dem meinTirol Magazin. Unter www.tirol.at/abo können Sie das Magazin abonnieren und bekommen jede Ausgabe kostenfrei nachhause in den Briefkasten.

Magazin-Cover-Sommer-2020

Wir brauchen in Tirol mehr Marktgärten wie den am Hattingerberg, um mehr Menschen mit saisonaler Vielfalt zu versorgen – in sonnigen Lagen geht das sogar ganzjährig. Dazu bräuchten wir aber zum Beispiel Folientunnel, um auch im Winter ernten zu können.

Garten Eden: Rund 400 Gemüsesorten wachsen übers Jahr verteilt in Hatting, darunter verschiedene Tomaten. Auch die Vielfalt

bei den Kartoffeln.
Garten Eden: Rund 400 Gemüsesorten wachsen übers Jahr verteilt in Hatting, darunter verschiedene Tomaten. Auch die Vielfalt bei den Kartoffeln.

Tanja in ihrem Garten in Hatting.
Tanja in ihrem Garten in Hatting.

Als Gesellschaft müssen wir darüber diskutieren, was uns wichtiger ist: ob die Landschaft wie aus dem Bauernhof-Bilderbuch aussehen muss oder ob unsere klein strukturierte Landwirtschaft sich durch die lokale Produktion von gesunden Lebensmitteln ein weiteres Standbein erschließt? Regionalität zusammen mit Saisonalität bedeutet für mich: hohe Qualität, kurze Transportwege – und vor allem Transparenz. Wenn das Gemüse ums Eck wächst, weiß ich, wie es gewachsen ist, dass niemand dabei ausgebeutet wurde.

Für die Zukunft wünsche ich mir deshalb, dass die Gesellschaft dem Ackerbau mehr Anerkennung zollt.

 

Bauern brauchen viel Mut, Neues auszuprobieren – weg von der industriellen, hin zu einer ökologischeren Landwirtschaft. Dieser Prozess ist bereits im Gange, aber auch nicht einfach: Im Grunde steckt eine ganz andere Denkwelt dahinter. Dass geistige Arbeit am Computer mehr wert sein soll als körperlicher Einsatz auf dem Feld, ist schlechthin ein Vorurteil. Für eine gute Ernte braucht es viel Wissen und Erfahrung. Ich muss den Ökokreislauf auf meinem Feld verstehen, um mit ihm zu arbeiten.

Blick nach Vorne

Dieser Artikel ist Teil der Serie "Blick nach Vorne". In dieser Serie haben wir Menschen nach ihrer Sicht auf Tirol gefragt, die den Schritt in die Zukunft bereits gewagt haben.

Blick nach Vorne

Für die Zukunft wünsche ich mir deshalb, dass die Gesellschaft dem Ackerbau mehr Anerkennung zollt. Dann würden vielleicht auch mehr junge Menschen den Bauernhof ihrer Eltern mit Begeisterung übernehmen. Manche haben zum Glück gute Lösungen für sich gefunden, frische Konzepte, neue Anbaumethoden. Das macht mir Hoffnung.“

Neue Wege: Die Gärtnerin

Tanja Westfall-Greiter

Die gebürtige US-Amerikanerin ist auf einer Farm aufgewachsen. Nach ihrem Studium verschlug es sie nach Innsbruck, wo sie sich in Land und Leute verliebte. Nach vielen Jahren im Bildungsbereich beschloss sie, zurück zu den Wurzeln zu gehen: Heute betreibt die 54-Jährige einen Marktgarten am Hattingerberg. „Gärtnern mit der Natur“ bedeutet Vielfalt, samenfeste Sorten und Verzicht auf Pestizide.

Maximilian Gerl lebt in München – und nimmt sich jedes Jahr aufs Neue vor, endlich mehr Zeit in den Bergen zu verbringen. Früher besuchte er die Deutsche Journalistenschule. Heute arbeitet er als freier Journalist.

Maximilian Gerl
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