Auf dem Gipfel der Liebe: Elena & Mario
Jedes Jahr verlieben sich Menschen aus der ganzen Welt in die Tiroler Berge und Kultur – und manche verlieben sich auch in eine Tirolerin oder einen Tiroler. Wir haben internationale Paare gefragt, welche Rolle die Berge in ihrer romantischen Geschichte gespielt haben.
Ganz bei sich: Elena Barbist und Mario Käppeli lieben einander und das Leben in den Bergen. Der Schweizer Mario schätzt den Innsbrucker Lebensstil – und dass er dort immer jemanden zum Klettern findet.
Das geteilte Verständnis für Work-Life-Balance
Ob sich Mario Käppeli, 32, und Elena Barbist, 20, auch ohne die Berge kennengelernt hätten? Unwahrscheinlich. Auch drei Jahre nach dem ersten Kletter-Date sind die Berggipfel, Felswände und Schneehänge rund um Innsbruck die Orte, an denen die Studentin und der ehemalige Snowboardprofi am liebsten ihre gemeinsame Zeit verbringen.
Mario: Vor zwei Jahren habe ich nebenher in einem Snowboardladen gearbeitet. Irgendwann stand dann Elena bei uns im Shop.
Elena: Eigentlich wollte ich ein Geschenk für meinen damaligen Freund einkaufen …
Ich habe über meine Kollegen ihren Namen herausgefunden. Irgendwann haben wir uns zum Klettern in Telfs verabredet. Das war für uns beide das perfekte erste Date.
Danach bin ich für einen Monat nach Sri Lanka gereist. Wir hatten Zeit zum Nachdenken und haben gemerkt, wie begeistert wir voneinander sind.
Als Elena zurückkam, sind wir zusammen Ski fahren gegangen. Wir haben so viel Zeit wie möglich in den Bergen verbracht.
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Als Kind war ich ständig Klettern, Bergsteigen oder Skifahren. Mit dem Erwachsenwerden ist mir das ein bisschen verloren gegangen, aber durch Mario habe ich die Liebe für den Bergsport wiederentdeckt. Die vielen Sonnenauf- und -untergänge, die wir auf verschiedenen Gipfeln miteinander erlebt haben, haben uns zusammengeschweißt.
Das ist auch der Grund, warum ich so gerne in Innsbruck lebe: In der Schweiz sind ständig alle am Buckeln, legen Geld zur Seite, ohne zu wissen, wofür eigentlich. In Innsbruck arbeiten die Leute so viel, dass sie über die Runden kommen – und die restliche Zeit verbringen sie in den Bergen.
Das liegt sicher auch daran, dass Innsbruck eine sehr junge Stadt ist. Die ganzen Studenten wollen auch deshalb hier studieren, weil sie vor der Vorlesung noch schnell eine Runde zum Skifahren gehen können.
Ja, in Innsbruck findet man wirklich immer motivierte Leute. Es ist mir noch nie passiert, dass ich eine Skitour machen oder klettern gehen wollte und keiner Zeit hatte. In der Schweiz ist das nicht so.
Weil die Menschen in Innsbruck so viel in den Bergen unterwegs sind, haben sie auch eine große Naturverbundenheit. Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass die Menschen hier besonders auf die Umwelt achten.
Seit ich mit Elena zusammen bin, achte ich viel mehr auf Umweltschutz. Außerdem ernähren wir uns vegetarisch. Wobei es für mich schon schwierig war, die Fleischkassemmel aufzugeben. Die habe ich erst hier in Tirol kennen und lieben gelernt
Auf dem Gipfel der Liebe
Dieser Artikel ist Teil der Serie "Auf dem Gipfel der Liebe". In dieser Serie porträtieren wir Paare, die in Tirol leben und aus einer Tiroler und einer Nicht-Tiroler Hälfte bestehen.
Und ich habe den Schweizer Dialekt von dir ein bisschen übernommen. Am Anfang habe ich das noch zum Spaß gemacht, weil ich finde, dass manche Wörter im Schweizerdeutschen so putzig klingen. Aber mittlerweile sage ich schon ganz automatisch „Natel“ statt Handy.
Ich wollte auch Tirolerisch lernen. Das Ergebnis ist, dass ich für die Schweizer nicht mehr zu ihnen gehöre, mich die Tiroler aber auch nicht einordnen können. Viele denken, dass ich Vorarlberger bin.
Was sich bei dir aber kein bisschen verändert hat: dein Käsekonsum. Falls Mario repräsentativ für den Durchschnittsschweizer ist, dann lieben die Schweizer den Käse tatsächlich noch mehr als die Tiroler.